Kommentar zur Patientenumfrage
Den Kredit nicht verspielen
Die Schlagzeilen über Ärzte sind oftmals nicht gerade positiv - und das ist noch vergleichsweise harmlos ausgedrückt. Von "Pfuschern" ist da die Rede, auch von "Abzockern" ist zu lesen.
Da tut es dem Berufsstand sicherlich gut, dass die eigene Kundschaft - nämlich die Patienten - das offenbar ganz und gar nicht so sieht. Die finden ihre Ärzte nämlich allen Unkenrufen zum Trotz ausgesprochen kompetent und vertrauen ihnen ohne Weiteres - lediglich zehn Prozent wechseln ihren Arzt, weil sie unzufrieden sind, hat eine Versichertenbefragung ergeben, die die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Auftrag gegeben hat. Ist also alles gut? Nein, ist es nicht. Am Horizont ziehen längst dunkle Wolken auf.
Es fehlt an fachärztlichen Grundversorgern wie zum Beispiel Orthopäden, Augenärzten und Hautärzten. Bereits heute müssen die Patienten besonders im Osten lange auf Facharzttermine warten - und zwar selbst dann, wenn ihnen schon etwas weh tut. Dieser Mangel wird sich aufgrund des anhaltenden Trends zur Spezialisierung weiter zuspitzen.
Noch scheinen die Patienten gnädig zu sein und Wartezeiten in Kauf zu nehmen. Dass das so bleibt, ist mehr als fraglich. Die Ärzte müssen auch die Grundversorgung organisieren. Nur Spezialisten reichen dafür nicht aus
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