Kommentar
Der Einzelkämpfer ist passé
Die Einzelpraxis sowie die Niederlassung auf dem Land verlieren an Attraktivität, der Mediziner-Job im Angestelltenverhältnis soll mit Zeit für die Familie verknüpft werden können. Ähnlich Ergebnisse wie diese in der Umfrage des Hartmannbundes tauchen seit Jahren bei Befragungen von Studenten auf.
Der Arzt als Einzelkämpfer, der Tag und Nacht für seine Patienten erreichbar ist, ist für die junge Generation längst passé.
Jede Generation setzt eigene Schwerpunkte in ihrer Lebensplanung. Nicht nur Frauen, die die Medizinstudiengänge dominieren, auch immer mehr Männer wünschen sich mehr Zeit mit der Familie.
Zusätzlich scheuen viele die Investition und die Verantwortung einer Einzelpraxis - und entscheiden sich für Teamarbeit und ein Angestelltenverhältnis.
Appelle und Zwänge helfen nicht weiter. Statt dessen müssen kluge Arbeitszeitmodelle und innovative Versorgungsprojekte für die Regionen entwickelt werden. Kommunen, die junge Ärzte anlocken wollen, sollten schnell in Betreuungsplätze für Kinder investieren.
Standesvertreter und Gesundheitspolitiker von heute haben nun die Hausaufgaben zu machen, damit die Mediziner von morgen auch weiterhin in die Patientenversorgung gehen.
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