Bisher 54.000 Unterschriften

Drohende Abschiebung von Pflegern – Lauterbach will helfen

Zehn kolumbianische Beschäftigte eines Pflegeheims sollen abgeschoben werden. Leitung, Belegschaft und Angehörige wollen das verhindern und erhalten Unterstützung von höchster Stelle.

Veröffentlicht:
Die Heimbetreiber Andrea Wohlmacher (l) und Tino Wohlmacher (r) stehen mit drei der betroffenen Pflegekräften (2.v.l-r) Liliana Arenas, Camila Carrillo und Diego Carrillo Arenas im Haus Wilstedt.

Die Heimbetreiber Andrea Wohlmacher (l) und Tino Wohlmacher (r) stehen mit drei der betroffenen Pflegekräften (2.v.l-r) Liliana Arenas, Camila Carrillo und Diego Carrillo Arenas im Haus Wilstedt.

© Sina Schuldt/dpa

Wilstedt. Im Kampf gegen die drohende Abschiebung von kolumbianischen Pflegekräften bekommt ein Heim im niedersächsischen Wilstedt Unterstützung aus dem Bundesgesundheitsministerium.

„Die Bundesregierung ist im Kontakt mit den Landesbehörden, um sich für das Pflegeheim in Wilstedt einzusetzen“, teilte ein Ministeriumssprecher in Berlin auf dpa-Nachfrage mit. Demnach wolle Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Petition gegen die Abschiebung der Mitarbeiter entgegennehmen.

„Der Termin für die Übergabe ist in Klärung“, schrieb der Sprecher. Möglicherweise würden Vertreter des Pflegeheims aus dem Landkreis Rotenburg dafür auch nach Berlin kommen. „Ich finde es großartig, dass Herr Lauterbach sich kümmern will“, sagte Anne Weiss von der Angehörigeninitiative des Heims. „Wir freuen uns sehr, dass er die Petition entgegennehmen wird.“ Die Problematik betreffe viele Geflüchtete und Unternehmen.

Rund 54.000 Unterschriften gegen Abschiebung

Die Online-Petition mit dem Titel „Stoppt die Abschiebung der Pfleger im Haus Wilstedt! Rettet das Zuhause unserer demenzerkrankten Mütter, Väter & Ehepartner!“ haben inzwischen rund 54.000 Menschen unterschrieben.

Nach Angaben des Heims droht zehn kolumbianischen Beschäftigten, die vor allem im Pflegebereich arbeiten, wegen abgelehnter Asylanträge die Abschiebung. Die Leitung sieht den Betrieb der Einrichtung für demenzkranke Menschen in Gefahr.

Um die drohende Abschiebung zu verhindern, hatten Heimleitung, Belegschaft sowie Angehörige ein Schreiben an verschiedene Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker verschickt. Das niedersächsische Innenministerium ist nach eigenen Angaben im Kontakt mit der örtlich zuständigen Ausländerbehörde, um die rechtlichen Gegebenheiten in den Einzelfällen und mögliche Handlungsoptionen zu klären.

Die Betroffenen, die überwiegend als Pflegehelferinnen und -helfer in dem Heim arbeiten, sind seit rund zwei Jahren im Haus Wilstedt beschäftigt. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vernetzte Versorgung

Ambulant-stationäres Projekt veröffentlicht Halbzeitbilanz

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken