Masttiere
EU beschränkt Einsatz von Antibiotika
Das EU-Parlament hat beschlossen, dass Masttiere weniger Antibiotika erhalten sollen.
Veröffentlicht:BRÜSSEL. Im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen hat das EU-Parlament Maßnahmen zur Begrenzung des Einsatzes von Antibiotika in landwirtschaftlichen Betrieben zugestimmt. So sollen weniger resistente Keime im Essen landen.
Tierarzneimittel dürften unter keinen Umständen dazu dienen, die Leistungsfähigkeit der Zuchtbetriebe zu erhöhen oder zum Ausgleich für schlechte Bedingungen in der Tierzucht eingesetzt werden, heißt es in dem neuen Tierarzneimittelgesetz.
Die Vereinbarung mit den EU-Ministern wurde mit 583 Stimmen bei 16 und 20 Enthaltungen angenommen. Sie muss noch vom Rat vor der Veröffentlichung im Amtsblatt förmlich angenommen werden.
Vorbeugende Anwendung bei Tiergruppen nur in Ausnahmefällen
Laut Vereinbarung wird die Verwendung von antimikrobiellen Mitteln als prophylaktische Maßnahme ohne klinische Anzeichen einer Infektion künftig auf einzelne Tiere beschränkt.
Die vorbeugende Anwendung bei ganzen Tiergruppen, bei denen nur ein Tier Anzeichen einer Infektion aufweist, ist nur noch dann möglich, wenn dies von einem Tierarzt ausführlich gerechtfertigt wird.
Außerdem soll das Gesetz die Europäische Kommission ermächtigen, bestimmte Antibiotika zu bestimmen, die nur noch bei Menschen eingesetzt werden. Welche dies sind, wurde zunächst nicht kommuniziert.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtete, haben die Mitgliedsländer nach der Zustimmung der Staats- und Regierungschefs drei Jahre Zeit, die Vorgabe umzusetzen. (aze)
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