Konsequenzen aus Corona-Pandemie

EU einigt sich auf mehr Zusammenarbeit in Gesundheitskrisen

Benachbarte Regionen und EU-Behörden sollen in Krisenzeiten enger kooperieren. Auch eine Übersicht über Lagerbestände und Produktionskapazitäten für Medizingüter ist geplant.

Veröffentlicht:
COVID-19 ist immer noch präsent, und wir sehen neue Gesundheitsbedrohungen wie Affenpocken, gegen die unsere Gesundheitsunion heute mehr denn je gebraucht wird: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

COVID-19 ist immer noch präsent, und wir sehen neue Gesundheitsbedrohungen wie Affenpocken, gegen die unsere Gesundheitsunion heute mehr denn je gebraucht wird: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

© STEPHANIE LECOCQ/EPA/picture alliance

Brüssel. In Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie wird auf EU-Ebene künftig deutlich enger zusammengearbeitet. Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments einigten sich am Donnerstag auf eine verstärkte Kooperation über Landesgrenzen hinweg.

Dazu soll die EU-Kommission erstmals dazu in der Lage sein, einen EU-weiten Gesundheitsnotstand auszurufen und damit ein koordiniertes Vorgehen etwa beim Kauf und der Lagerung von wichtigen Gütern auszulösen.

Die Einigung vom Donnerstag ist Teil eines Pakets für eine „Gesundheitsunion“, das der EU deutlich mehr Kompetenzen in Gesundheitsfragen verschafft als noch vor der Pandemie. Die Befugnisse der EU-Gesundheitsbehörden ECDC und EMA wurden in den vergangenen Monaten bereits ausgeweitet, zudem wurde die neue Behörde Hera zur Vorsorge von Gesundheitskrisen geschaffen.

Parallele Beschaffungsmöglichkeiten sollen begrenzt werden

„COVID-19 ist immer noch präsent, und wir sehen neue Gesundheitsbedrohungen wie Affenpocken, gegen die unsere Gesundheitsunion heute mehr denn je gebraucht wird“, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

Konkret sieht die Einigung nach Angaben des Europaparlaments vor, dass insbesondere benachbarte Regionen und auch die EU-Behörden in Gesundheitskrisen enger zusammenarbeiten. Zudem soll eine Übersicht über Lagerbestände und Kapazitäten zur Produktion bestimmter Medizinprodukte entstehen. Auch die Vorbereitung auf Gesundheitskrisen auf EU- und nationaler Ebene wird verstärkt.

Für den gemeinsamen Kauf der EU-Staaten von Impfstoff oder anderen Medizingütern wurden die Regeln präzisiert. Dem Parlament zufolge besteht die Möglichkeit, parallele Beschaffung und Verhandlung jener Länder zu begrenzen, die sich an dem gemeinsamen Kauf beteiligen. Die Einigung vom Donnerstag muss noch formell vom Parlament und den EU-Staaten bestätigt werden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?