GBA kündigt an
Eckpunkte für Spezialärzte noch im Dezember
Am 20. Dezember will der GBA Einzelheiten zur spezialärztlichen Versorgung bekanntgeben.
Veröffentlicht:BERLIN. Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung ist einen Schritt weiter.
Am Mittwoch hat der eigens für die Organisation dieses neuen "Sektors" gebildete Unterausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) die Anhörungsverfahren eingeleitet.
Der unparteiische Vorsitzende des GBA, Josef Hecken, hat beim Cognomed Branchentreff Onkologie in Berlin Eckpunkte zur Ausgestaltung des neuen Versorgungsbereiches für den 20. Dezember angekündigt.
Zum Start solle der Fokus auf den onkologischen Erkrankungen liegen. Dort gebe es die sichersten Diagnosen. Es sei sinnvoll, mit den Krankheiten zu beginnen, bei denen Mengenausweitungen am wenigsten wahrscheinlich seien, sagte Hecken.
Bahr will schneller zum Ziel
Das zum 1. Januar in Kraft getretene Versorgungsstrukturgesetz hatte dem Gemeinsamen Bundesausschuss eine Frist von zwölf Monaten gesetzt, die Spielregeln für die sektorübergreifende Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und den Krankenhäusern bei der Behandlung besonders schwerer und seltener Erkrankungen aufzustellen.
Das Hauen und Stechen in der Selbstverwaltung um den jeweils höchstmöglichen Einfluss in der neuen Versorgungsform hat nun dazu geführt, dass die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung in Etappen eingeführt werden muss.
Gesundheitsminister Daniel Bahr hatte deshalb erst vor zwei Wochen mehr Tempo angemahnt. Es wäre ein Armutszeugnis für die Selbstverwaltung, wenn sie mit den gesetzlichen Vorgaben so umgehe, dass das Ministerium die Aufgabe selbst in die Hand nehmen müsse.
Onkologie auf gutem Weg
Zumindest in der Onkologie scheint der Weg in den neuen Sektor bereits gut gepflastert zu sein. Es gebe bereits enge Kooperationen zwischen niedergelassenen Onkologen und ihren Kollegen in den Krankenhäusern, sagte der Vorsitzende des Berufsverbandes Niedergelassener Hämatologen und Onkologen (BNHO), Privatdozent Stephan Schmitz bei der Veranstaltung in Berlin.
Deshalb habe sein Verband die sektorverbindende Neuausrichtung des Paragrafen 116b von sich aus angeregt. Mindestens 600 onkologische Privatpraxen seien schon heute Teil der Organkrebszentren. 90 Prozent der niedergelassenen Onkologen nähmen an interdisziplinären Tumorkonferenzen teil.
Mehr als 50 Prozent aller Chemotherapien würden bei Vertragsärzten vorgenommen. "Besondere Verlaufsformen, die im Krankenhaus per se besser behandelt werden könnten als in der onkologischen Praxis, gibt es nicht", sagte Schmitz.
Vor Mitte des Jahres 2013 müsse sich kein niedergelassener Arzt Sorgen machen, bei der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung etwas zu verpassen, prophezeite der Onkologe. (af)