Kommentar – Hamburger Patientenversorgung

Ein richtiger Schritt

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Hamburgs Patienten steht eine Versorgung zur Verfügung, von der andere Regionen nur träumen können. Das Netz an Praxen, Kliniken und Therapeuten ist dicht, und es gibt Spezialisten für fast alles. Entsprechend groß ist der Konkurrenzkampf, und das Angebot wirkt wie ein Magnet, zahlreiche Bewohner der angrenzenden Flächenstaaten zieht es zur ärztlichen Behandlung in die Hansestadt. Ausgerechnet dort soll es für jungeEltern nicht mehr möglich sein, eine pädiatrische Praxis für ihr Kind zu finden? Ja, so ist es tatsächlich, auch wenn die Zahlen zur Versorgung rein rechnerisch auf eine Überversorgung schließen lassen. Kinderärzte können in vielen Hamburger Stadtteilen keine neuen Patienten mehr annehmen, weil sie mit den schon versorgten Patienten am Rande ihrer Kapazitäten sind. Grund sind die zusätzlichen und aufwändigeren Gesundheitsuntersuchungen, die mehr Zeit pro Patient erfordern.

Es klingt komisch: Die niedergelassenen Pädiater begrüßen die zusätzliche Konkurrenz. Nicht die Angst um die Punktwerte steht für sie im Vordergrund, sondern die Hoffnung auf Entlastung und der Wunsch, dass auch weiterhin alle Kinder und Jugendlichen in der Hansestadt eine angemessene ärztliche Betreuung erfahren. Deshalb war die Initiative der KV richtig – und vielleicht ein wichtiger Schritt, um den zähen Bemühungen um eine neue Bedarfsplanung Schub zu verleihen.

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Kommentare
Anne C. Leber 16.01.201816:30 Uhr

Leserzuschrift von Dr. Wolfgang Muche

Die ärztliche Versorgung auf dem Lande sieht noch schlimmer aus, da gibt es bald keine Hausärzte mehr. Die Überversorgung in Städten nimmt dennoch immer weiter zu. Muss denn jedes Kind wegen eines Schnupfens zum Pädiater? Nein.
Damit können die übriggebliebene Allgemeinärzte schon noch zurechtkommen.
An allen diesen Problemen sieht man ein Versagen der Gesundheitspolitik. Wir brauchen mehr gut ausgebildete Fachärzte für Allgemeinmediziner und gute anerkennende Bezahlung.
Mit besten Grüßen an die Redaktion.
Ihr Dr. Wolfgang Muche.

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