"Einheitslösung gegen Ärztemangel wird es nicht geben"

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MÜNCHEN (sto). Um die Versorgung der Menschen in Baden-Württemberg mit ärztlichen Leistungen auch in Zukunft sicherzustellen, setzt die Landesregierung auf individuelle Lösungen, die regionale und historische Gegebenheiten berücksichtigen.

Das Aktionsprogramm der Landesregierung zur Sicherung der flächendeckenden ambulanten ärztlichen Versorgung sehe keine Einheitslösung für das ganze Land vor, sagte der Staatssekretär im baden-württemberischen Sozialministerium, Dieter Hillebrand, beim Europäischen Gesundheitskongress in München. Ziel des Aktionsprogramms sei es vielmehr, Probleme der Versorgung vor allem auf dem Land schon jetzt zu erkennen und mit den Partnern vor Ort Lösungen zu finden.

Auch wenn es heute in Baden-Württemberg noch keinen allgemeinen Ärztemangel gebe, müssten die Weichen jetzt gestellt werden, betonte Hillebrand. Der KV komme dabei im Rahmen der Selbstverwaltung die größte Verantwortung zu. Gerade auf dem Land werde es "zunehmend schwieriger, für altershalber ausscheidende Vertragsärzte einen Nachfolger zu finden", sagte der CDU-Politiker.Zugleich sprach sich Hillebrand für eine Änderung der Bedarfsplanung aus. "Hier setzen wir uns dafür ein, dass kleinräumige Festlegungen und sektorenübergreifende Verzahnungen künftig besser möglich sind". Typisch für die "Unschärfen der Bedarfsplanung" sei die Situation im Landkreis Reutlingen, erklärte dessen Landrat Thomas Reumann.

Etwa die Hälfte des Landkreises liege auf der Schwäbischen Alb. Eine "punktgenaue" Abfrage des Landratsamtes bei Hausärzten im Kreis habe gezeigt, dass es aufgrund der Altersstruktur in den nächsten fünf bis zehn Jahren in vielen ländlichen Gemeinden zu einem Mangel an Hausärzten kommen wird, berichtete Reumann. In der Bedarfsplanung nach herkömmlichem Muster, die den gesamten Landkreis als Planungsregion erfasst, würde das Problem so bald nicht auftauchen.

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