Bundesweit

Eintägiger Warnstreik der Ärzte an Unikliniken

Zu der zentralen Kundgebung auf dem Opernplatz in Hannover erwartete die Gewerkschaft Marburger Bund „mehrere Tausend“ Berufskolleginnen und -kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Veröffentlicht: | aktualisiert:
Was ist Euch Eure Gesundheit wert?, fragen Ärzte der Universitätsmedizin Rostock beim Streik.

Was ist Euch Eure Gesundheit wert?, fragen Ärzte der Universitätsmedizin Rostock beim Streik.

© Jens Büttner/dpa

Bonn. An zahlreichen Universitätskliniken in Deutschland haben am Dienstag Ärztinnen und Ärzte gestreikt. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte zu einem ganztägigen Streik an 23 Kliniken aufgerufen.

Eine zentrale Kundgebung fand in Hannover statt. Wie der MB am Dienstag Nachmittag mitteilte, waren rund 5.000 Mediziner aus dem gesamten Bundesgebiet zu der Protestveranstaltung in die niedersächsische Landeshauptstadt gekommen. Zudem hätten „jeweils mehrere Hundert Ärztinnen und Ärzte“ an dezentralen Aktionen in Freiburg, Tübingen, Ulm, Heidelberg, Homburg (Saar), München, Aachen, Köln und Düsseldorf teilgenommen.

Drei Verhandlungsrunden gescheitert

Die bisher drei Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) über eine Tariferhöhung für die mehr als 20.000 Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken waren bislang ergebnislos geblieben.

Die Gewerkschaft fordert höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen, 12,5 Prozent mehr Gehalt pro Jahr sowie eine Einschränkung von Schicht- und Wechselschichtarbeit.

Es gebe eine hohe Unzufriedenheit über die belastenden Arbeitsbedingungen und die zu geringe Bezahlung“, so der Vorsitzende des Marburger Bundes NRW/Rheinland-Pfalz, Hans-Albert Gehle.

Mehrfachbelastung beklagt

„Die Länder wollen nicht der Tatsache ins Auge sehen, dass die Universitätskliniken immer weiter ins Hintertreffen geraten – bei den ärztlichen Gehältern wie auch bei den Arbeitsbedingungen“, erklärte auch der zweite Bundesvorsitzende des Marburger Bundes, Andreas Botzlar.

„Früher konnten sich die Uniklinika darauf verlassen, genug Nachwuchs für die hochspezialisierte Versorgung von Schwerkranken zu gewinnen. Das wird zunehmend schwieriger, weil sich die Verantwortlichen für die Unikliniken besseren Konditionen verweigern.“

Die vielfach von den Ärztinnen und Ärzten zu leistende Dreifachbelastung aus Krankenversorgung, Forschung und Lehre erfahre nicht die Wertschätzung, die sie verdiene. (KNA)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken