Personalmangel
Erleichterter Start für Pfleger aus Mexiko
MEXIKO-STADT. Wegen des enormen Bedarfs an Pflegepersonal in Deutschland hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nun auch in Mexiko um Fachkräfte geworben. Während seines Besuchs in der Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes wurde am Freitag eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben, nach der mexikanischen Pflegern etwa durch eine Beschleunigung der Annerkennungs- und Visaverfahren die Einreise nach Deutschland erleichtert werden soll. Mexikanische Pflegekräfte sollen drei Monate nach Antragstellung in Deutschland sein und drei Monate danach eine Anerkennung als Fachkraft erhalten, hieß es aus dem Bundesgesundheitsministerium.
Die saarländische Standortagentur Saaris soll dabei als Dachorganisation der sogenannten Konzertierten Aktion Pflege (KAP) fungieren, um die Anwerbung von Pflegefachkräften aus dem Ausland durch Einrichtungen des Gesundheitswesens und private Personalagenturen zu bündeln.
Spahn forciert angesichts des Pflegenotstands schon seit längerem die Suche nach Fachkräften aus anderen Ländern – neben Mexiko auch etwa aus dem Kosovo und den Philippinen. Ausgesucht würden dabei Länder, deren Bevölkerungen relativ jung sind und die über den eigenen Bedarf hinaus Pflegekräfte ausbilden, so Spahn.
Dennoch wird seine Mission auch kritisch gesehen. Heino Güldemann von der Deutschen Plattform für Globale Gesundheit etwa verweist auf die ohnehin im Verhältnis zur Einwohnerzahl geringe Zahl an Gesundheitsfachkräften in Mexiko von nur 5 auf 1000. In Deutschland seien es 18 auf 1000, sagte er auf tagesschau.de. (dpa)