Aktionsbündnis gegen Darmkrebs

Erste Bilanz fällt positiv aus

Durch die Aktionen konnten statistisch 650 Menschen vor Darmkrebs bewahrt werden.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die Betriebskrankenkassen ziehen eine positive Zwischenbilanz des Aktionsbündnisses gegen Darmkrebs. Durch das Früherkennungs-Projekt wurden in den ersten drei Jahren 120.000 Menschen zur Darmkrebsvorsorge bewegt, mehr als 600 konnten vor einer Erkrankung bewahrt werden.

Das im Juli 2012 angelaufene Aktionsbündnis gegen Darmkrebs ist eine gemeinsame Initiative des BKK-Landesverbands Nordwest und des BKK Dachverbands.

Partner der Kassen sind die Felix Burda Stiftung, der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen und die "Ärzte Zeitung". Schirmherr ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe.

Zurzeit beteiligen sich 62 Betriebskrankenkassen und die Barmenia als einziger privater Krankenversicherer. Sie schicken allen 55-jährigen Versicherten eine persönliche Einladung zur Darmspiegelung.

Bleibt eine Reaktion aus, werden sie über die Möglichkeit eines immunologischen Stuhltests informiert. Ihn stellen die Versicherer auch den 50- bis 54-Jährigen kostenlos zur Verfügung.

123.528 Tests wurden angefordert

Erkenntnisse, wie viele Versicherte durch das Anschreiben direkt zur Koloskopie gegangen sind, liegen noch nicht vor.

Bislang sind 123.528 Tests angefordert worden, von denen 61,9 Prozent zurückgeschickt und ausgewertet wurden. Insgesamt 4446 Versicherte hatten ein positives Testergebnis. Ihnen wurde eine Koloskopie empfohlen.

Dadurch wurden 2178 Neoplasien entdeckt. Da rund 30 Prozent der Vorstufen zu Darmkrebs führen, konnten hochgerechnet durch die Früherkennungsmaßnahme rund 650 Personen vor Darmkrebs bewahrt werden.

"Unsere Bilanz des Aktionsbündnisses ist eindeutig positiv", sagt Franz Knieps, Vorstand des BKK Dachverbands, der "Ärzte Zeitung".

Knieps sieht in den Erfahrungen einen eindeutigen Beleg dafür, dass der immunologische Stuhltest in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen werden muss. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vereinbarung

In Nordrhein bringt die RSV-Impfung auf Kasse 9,95 Euro

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tödlicher Einzeller im Hirn

Fallbericht: Amöbenenzephalitis nach Verzehr von rohem Fleisch?

Lesetipps
Eine Frau mit diversen Erkrankungen

© Sebastian / stock.adobe.com / generated AI

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten