Ex-City BKK macht Ärzten noch Ärger
Berliner Ärzte müssen erheblichen Aufwand betreiben, um an ausstehende Honorare zu kommen.
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Die Ex-City BKK bereitet noch immer Sorgen: Wenn Patienten den Wechsel zu einer neuen Kasse versäumt haben, müssen Ärzte ihre Behandlungskosten eintreiben.
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BERLIN (ami). Ärzten in Berlin droht ein enormer Aufwand mit der Abrechnung von Leistungen für ehemalige Versicherte der geschlossenen City BKK.
Sie müssen unter Umständen nachträglich privat abrechnen. Darauf weist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hin.
Etliche ehemalige City-BKK-Versicherte haben noch keine neue Kasse
Laut KV waren etliche ehemals City-BKK-Versicherte nach der Schließung der Kasse im dritten Quartal bei Berliner Vertragsärzten in Behandlung, ohne schon bei einer neuen Krankenkasse versichert zu sein.
Die Ärzte hätten diese Versicherten "gemäß der eilig getroffenen Vereinbarung zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung und GKV-Spitzenverband" nicht abgewiesen und die Leistungen auch nicht privat liquidiert.
Mindestens 400 Ärzte müssen nun prüfen
Die KV könne den Ärzten diese Leistungen jedoch nicht bezahlen, so der Berliner KV-Vize Dr. Uwe Kraffel. Mindestens 400 Ärzte müssen daher nun prüfen, ob die betroffenen Patienten ihnen bis Ende September die Zugehörigkeit zu einer anderen Kasse nachgewiesen hatten.
Haben die Patienten das versäumt, müssen sie mit einer Privatrechnung ihres Arztes rechnen. Denn der Nachweis der neuen Versicherung kann laut KV Berlin nicht nachgeholt werden.
Bisher hat die KV Berlin 1700 dieser unklaren Abrechnungsfälle identifiziert. Die Zahl steigt im Zuge der laufenden Quartalsabrechnung stetig.
Unzureichende Informationspolitik
Als unzureichend kritisierte Kraffel in diesem Zusammenhang die Informationspolitik von Krankenkassen und Politik.
"Wir hielten die Kommunikation der Krankenkassenverbände und der Politik anlässlich der Schließung der City BKK für falsch und sehen uns nun bestätigt", so Kraffel.
"Es kann nicht sein, dass Ärzte den Behandlungskosten hinterherlaufen müssen"
Versicherte hätten den Eindruck erhalten, man könne sich mit der Suche nach einer neuen Kasse ruhig Zeit lassen, der Versicherungsschutz bestünde in jedem Fall.
Den Schwarzen Peter in diesem unschönen Spiel hätten die Ärzte. "Es kann nicht sein, dass die Ärzte nun den Behandlungskosten hinterherlaufen müssen."