Langfriststrategien im Fokus

Experten empfehlen Wissenschaftler-Gremium für Politikberatung

Um Wissenschaft eine gewichtigere Stimme in der gesundheitspolitischen Beratung zu geben, schlägt der ExpertenInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ die Einrichtung eines Gremiums vor. Hauptaufgabe sollte die strategische Vorausschau sein.

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Berlin. Der ExpertInnenrat „Resilienz und Gesundheit“ hält die strukturelle Verankerung einer wissenschaftsbasierten Politikberatung bei sektorübergreifenden Gesundheitsthemen für essenziell. Dafür, so heißt es in der am Montag veröffentlichten 14. Stellungnahme, sollte ein Gremium eingesetzt werden, das interdisziplinär mit Fachleuten besetzt und idealerweise am Kanzleramt angedockt ist.

In Krisensituationen könnten so schnell aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt werden, sagte Professor Nils Bandelow, Mitglied des ExpertInnenrats. Im „Normalmodus“ sollte sich das Gremium vor allem der strategischen Vorausschau widmen, wie sie in der Verteidigungspolitik gang und gäbe und in Großbritannien auch in der Gesundheitspolitik etabliert sei.

Fundiertes zur Bewältigung komplexer Probleme

Mit Blick auf die wachsenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unter anderem durch den demografischen Wandel „und inzwischen dauerhafte Polykrisen“ werde eine „rein reaktive Politikberatung den Anforderungen nicht mehr gerecht“. Durch eine strategische Vorausschau könnten in „Zeiten von Fake News und Populismus der Politik transparente und fundierte Entscheidungsoptionen zur Bewältigung der komplexen Probleme“ bereitgestellt werden, so Bandelow.

Das Gremium müsse gemäß dem „Health-in-all-Policies“-Ansatz alle gesundheitsrelevanten Bereiche berücksichtigen. Angesiedelt werden könnte die Politikberatung entweder bei einer bestehenden Bundesforschungseinrichtung oder direkt beim Kanzleramt. Letzteres würde den „sektorübergreifenden Anforderungen gerecht werden und der breitesten Koordinierungsfunktion entsprechen.“ (juk)

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