Deutlich geringeres Defizit im zweiten Quartal

Finanzergebnis der Ersatzkassen stabilisiert sich

„Weitgehend ausgeglichen“ – so bezeichnen die Ersatzkassen ihr Finanzergebnis fürs zweite Quartal 2022. Entwarnung in Sachen Kosten gibt ihr Verband aber nicht. Vor allem mögliche Energie-Ausgleichszahlungen für die Kliniken sorgen den vdek.

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Bei 35 Millionen Euro lag das Defizit der Ersatzkassen im zweiten Quartal 2022.

Bei 35 Millionen Euro lag das Defizit der Ersatzkassen im zweiten Quartal 2022.

© Lothar Drechsel / stock.adobe.com

Berlin. Es bleibt zwar unterm Strich ein Defizit, dennoch hätten die Ersatzkassen im zweiten Quartal 2022 ein „weitgehend ausgeglichenes Ergebnis“ hingelegt, meldet der Verband der Ersatzkassen (vdek). Demnach haben die Ersatzkassen das zweite Quartal mit einem Defizit in Höhe von 35 Millionen Euro abgeschlossen.

Fürs erste Halbjahr 2022 betrage das Defizit nunmehr 235 Millionen Euro. Hauptgründe sind laut vdek Vergütungssteigerungen, erweiterte Leistungen etwa im Bereich der Parodontose-Versorgung, Corona-Nachholeffekte und einmalige Ausgaben bei den Verwaltungskosten aus dem ersten Quartal 2022.

Dennoch warnte die Vorstandsvorsitzende des vdek, Ulrike Elsner, den Kassen und damit ihren Beitragszahlern nun keine Zusatzbelastungen wie Energie- oder Inflationsausgleiche zum Beispiel für die Krankenhäuser aufs Auge zu drücken. „Falls die Politik über derartige Ausgleichszahlungen entscheidet, sollten diese im Rahmen des angekündigten Entlastungspakets finanziert werden“, so ihre Forderung. Denn sonst könne der nun eingeschlagene Trend eines halbwegs ausgeglichenen Ergebnisses bis Jahresende nicht gehalten werden.

Elsner: Effizienz wieder mehr in den Blick nehmen

Auch mit Blick auf 2023 sei noch keine Entwarnung zu geben, so der vdek. Die Einnahmen- und Ausgabenentwicklung drifteten weiter auseinander. Wie der Verband berichtet, stiegen die Leistungsausgaben im ersten Halbjahr 2022 um +5,5 Prozent je Versicherten gegenüber dem Vorjahr an, während die Einnahmen (aus Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds und aus den Zusatzbeiträgen) nur um +3,6 Prozent je Versicherten zunahmen. Besonders zu Buche schlugen auf der Ausgabenseite die Arzneimittelkosten (+6,6 Prozent), die Heilmittelversorgung (+8,69 Prozent), die Fahrkosten (+11,6 Prozent), die Vorsorge- und Rehabilitationskosten (+17,4 Prozent) sowie die Ausgaben im Krankenhaus (+5,2 Prozent).

Die Bundesregierung sei dringend gefordert, „das Thema Effizienz- und Wirtschaftlichkeit der Versorgung wieder mehr in den Blick zu nehmen“, sagte Elsner. Sie mahnte erneut Nachbesserungen beim geplanten GKV-Finanzstabilisierungsgesetz an. (reh)

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