Kommentar – Hausbesuche

Frappierender Rückgang

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Schrecken drohende Regresse Hausärzte tatsächlich vom Hausbesuch ab? Diese Frage lässt sich aufgrund der Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linken im Bundestag nicht definitiv beantworten.

Der tatsächliche Rückgang der Anzahl der Hausbesuche von mehr als 30 Millionen auf weniger als 25 Millionen – binnen acht Jahren! – ist allerdings frappierend. Selbst wenn in jüngster Vergangenheit NäPA und VERAH mit ihren Haus- und Heimbesuchen einen Teil des Rückgangs ausgleichen mögen.

Klar ist: Es kann nicht sein, dass die Ärzte, die nach wie vor viele Hausbesuche fahren und sich so um bettlägerige und immobile Patienten kümmern, dafür bestraft werden, nur weil sie jetzt über dem Durchschnitt liegen. Zumal das Honorar von 22,59 Euro je Besuch eher Almosencharakter hat.

Die Bundesregierung kündigt an, sie wolle die aufsuchende Versorgung stärken. Hausbesuche sollen in das geforderte Mindestsprechstundenangebot von künftig 25 Stunden eingehen.

Das wäre dann in der Tat ein klares Signal zur Förderung der Besuchsleistungen.

Lesen Sie dazu auch: Aus Angst vor Regress?: Zahl der Hausbesuche im Sinkflug

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

WIdO-Qualitätsmonitor

Leistungskonzentration bei Speiseröhren-Operationen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband

Gesundheitsatlas Deutschland

Aktuelle AOK-Datenanalyse: Deutlich weniger COPD-Diagnosen

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Kommentare
Dr.med. Henning Fischer 15.06.201812:12 Uhr

man muß doch schon ganz schön blöd sein


zu solchen Konditionen mehr als wirklich absolut unvermeidbare Hausbesuche zu machen.

Und das sind wirklich nur gaaaanz wenige.

Dr. Thomas Georg Schätzler 14.06.201818:32 Uhr

1/3 macht die Hausbesuchsarbeit für 2/3 aller Vertragsärzte!

24,6 Millionen Hausbesuche im Jahr 2017 entsprachen im Schnitt 484 Besuchen pro Arzt, so die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage. Im Jahr 2009 wurden noch 30,3 Millionen Hausarztbesuche bundesweit durchgeführt.

Der Dreisatz bringt es an den Tag: Wenn bei 24,6 Millionen Hausbesuchen im Jahr 2017 im Schnitt pro Arzt 484 Besuche absolviert wurden, ruhte diese Hausbesuchs-Last auf den Schultern von nur 50.826 Vertragsärzten. Doch laut KBV und Bundesarzt-Register lag die Zahl der ambulant tätigen Vertrags-Ärztinnen und -Ärzte im Jahre 2017 bei 154.369 Ärztinnen und Ärzten.

Weniger als ein Drittel (50.826) aller ambulant tätigen Vertrags-Ärztinnen und -Ärzte (154.369) machten also im Jahre 2017 noch die zur Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung notwendigen Hausbesuche.

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?