TK-Versorgungsdaten

Früherkennung: Rückgang bei Untersuchungen 2020 geringer als befürchtet

Für das Corona-Jahr 2020 ist vor millionenfach versäumten Vorsorgeuntersuchungen gewarnt worden. Diese Befürchtungen bestätigen sich offenbar nicht.

Veröffentlicht:
Die Rückgänge bei Mammographie-Screenings sind im Frühjahr 2020 stark ausgefallen, wurden aber im zweiten Halbjahr 2020 durch eine höhere Inanspruchnahme der Vorsorge fast wieder kompensiert.

Die Rückgänge bei Mammographie-Screening sind im Frühjahr 2020 stark ausgefallen, wurden aber im zweiten Halbjahr 2020 durch eine höhere Inanspruchnahme der Vorsorge fast wieder kompensiert.

© Francois Destoc / Maxppp / dpa

Hamburg. Anders als bisher angenommen ist es im vergangenen Jahr pandemiebedingt nicht zu großen Einbrüchen bei Früherkennungsuntersuchungen gekommen. Das teilt die Techniker Kasse nach Auswertung von Versorgungsdaten mit.

So habe im Jahr 2019 beispielsweise knapp jeder vierte anspruchsberechtigte TK-Versicherte eine Krebs-Früherkennungsuntersuchung in Anspruch genommen (23,8 Prozent). Im Vorjahr ist dieser Wert nur leicht auf 22,2 Prozent gesunken.

Bei der Teilnahme an verschiedenen Früherkennungen ergibt sich nach TK-Angaben ein heterogenes Bild: Check-up-Untersuchungen sind im vergangenen Jahr deutlich seltener wahrgenommen worden – hier beträgt der Rückgang acht Prozentpunkte. Die Angebote für das Mammographie-Screening verzeichnen einen Rückgang von 5,3 Prozentpunkten.

Dagegen fallen die Rückgänge bei anderen Vorsorgen geringfügig aus. Bei Untersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs hat die TK ein Minus von 1,9 Prozentpunkten ermittelt, bei Vorsorgen für Prostatakrebs betrug der Rückgang 1,1 Punkte.

U-Vorsorgen legen sogar zu

Über das Jahr 2020 hinweg konnten in Teilbereichen wie dem Mammographie-Screening drastische Einbrüche – 46 Prozent im zweiten Quartal – durch eine stärkere Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte wieder ausgeglichen werden. Das Minus von 5,3 Prozent geht hier insbesondere auf regionale Einbrüche zurück – so war der Rückgang in Sachsen-Anhalt mit fast 30 und in Bayern mit fast 20 Prozentpunkten ungewöhnlich stark.

Erfreulich ist die Entwicklung bei den Kindervorsorgen: Dort ist die Inanspruchnahme der U3 bis U9 auch im Corona-Jahr gestiegen, und zwar um 0,4 Punkte auf 94,7 Prozent.

TK-Vorstandschef Dr. Jens Baas zeigte sich erleichtert, dass Befürchtungen, Versicherte würden aus Angst vor Ansteckungen nicht mehr zu Vorsorgen gehen, sich nicht pauschal bestätigen lassen. (fst)
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

15-köpfiges Gremium

Corona: Brandenburger Enquete-Kommission nimmt Arbeit auf

Länger und gesünder leben

Longevity: Was wirklich hinter dem Trend steckt

AOK Bayern

Darmkrebsvorsorge jetzt auch für Frauen ab 50

Kooperation | In Kooperation mit: AOK-Bundesverband
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: PD-1-Inhibitoren: immunvermittelte Nebenwirkungen

© Springer Medizin Verlag GmbH

Thoraxchirurgie beim nichtkleinzelligen Lungenkarzinom

Wie können neoadjuvante Immuntherapien die Tumorresektion beeinflussen?

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb.1: Antikörper-Wirkstoff-Konjugat

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [14, 15]

Nicht kleinzelliges Lungenkarzinom

Effektive Zweitlinienoptionen weiterhin dringend benötigt

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg, und der Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Schmerz- und Palliativtage

Migräne bei Menschen mit Depressionen: Was kann verordnet werden?

Baden-Württembergischer Hausärztinnen- und Hausärztetag

Wenn der Wandel zur Hausarztpraxis 2.0 HÄPPI macht

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Erwachsene Frau legt sich wegen Unterleibsschmerzen die Hände auf ihren Bauch bei einem Arzttermin.

© Drazen / stock.adobe.com

Krebsrisiko signifikant erhöht

Studie zeigt: Verkürzte Lebenserwartung bei Endometriose