Internationale Gesundheitskrise
G20-Minister üben in Berlin den Ernstfall
Die Gesundheitsminister der G20-Staaten beraten heute und morgen in Berlin das Vorgehen bei internationalen Gesundheitskrisen– und sie üben den Ernstfall.
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Um für internatioale Gesunheitskrisen besser gerüstet zu sein, proben die G20-Fachminister in einer Übung den Ernstfall.
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BERLIN. Mehr als 10 000 Menschen starben in Westafrika 2014 und 2015 an Ebola. Die Gefahr von Epidemien ist längst nicht gebannt, wie der jüngste Ebola-Ausbruch im Kongo dieser Tage zeigt. Die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer üben daher heute und morgen beim G20-Gesundheitsgipfel in Berlin den Ernstfall.
"Die Welt ist noch nicht ausreichend auf den Ausbruch von gefährlichen Krankheiten vorbereitet – das hat Ebola gezeigt", sagte der deutsche Gesundheitsminsister Hermann Gröhe (CDU) vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen. "Die nächste Gesundheitskrise werde kommen. "Wir wissen nicht wann, wo und wie gefährlich das Virus sein wird", betonte er und fügte hinzu. "Deshalb müssen wir jetzt für solche Fälle üben."
In einer Übung zum Krisenmanagement wollen die Minister den Ernstfall eines Krankheitsausbruches erproben.
Die Übung soll in einem abgetrennten Raum des Veranstaltungsorts am Brandenburger Tor stattfinden. Zu dem Raum sollen nur die Minister und Repräsentanten internationaler Organisationen sowie jeweils ein Berater Zugang haben.
Ausgehend von dem erdachten Szenario mit einem unbekannten Virus in einem fiktiven Land werden die zur Bewältigung notwendigen Maßnahmen diskutiert, hieß es.
Gröhe warnte, dass die Welt vor einer neuen Epidemie nicht gerüstet sei. Die Übung solle zeigen, "welche Verantwortlichkeiten es vor Ort gibt, wenn eine Krise auftritt, wie wir sicherstellen, dass Informationen schnell weitergegeben werden, wer zügig Hilfe bereitstellt und welche Kontrollen erforderlich sind". Diese Erfahrungen könnten zu "Hausaufgaben" für alle Staaten werden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Freitagmittag auf dem G20-Ministertreffen auf die Probleme und Lösungswege in einer Rede eingehen. . (dpa/sts)