Ganztagsbetreuung hilft Kindern Alleinerziehender

BERLIN (dpa). Ganztagsbetreuung ist vor allem für die Chancen und die Entwicklung von Kindern Alleinerziehender unentbehrlich.

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Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von Bundesfamilienministerium, Deutschem Roten Kreuz und Institut der deutschen Wirtschaft, die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) am Donnerstag in Berlin vorgestellt hat.

Demnach könnten fast doppelt so viele Kinder von Alleinerziehenden ein Gymnasium besuchen, wenn sie im Alter von ein bis zwölf Jahren ganztägig betreut würden.

Schröder forderte die Unternehmen auf, mehr betriebliche Betreuungsplätze einzurichten, um flächendeckende Angebote zu schaffen: "Die Schaffung neuer Kitaplätze ist kein Kinderspiel, sondern ein Kraftakt".

Der Ausbau außerfamiliärer Kinderbetreuung wirke sich auch positiv auf Gesundheit und Sozialverhalten des Kindes aus, so die Verfasser der Studie weiter. Durch besseren Zugang zum Arbeitsmarkt sinke zudem die Armutsgefährdung Alleinerziehender und ihrer Familien.

"Ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsbetreuungsplätzen könnte 110.000 Alleinerziehende in Arbeit bringen", erklärte Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes.

Die komplexe Lebenswirklichkeit erfordere aber nicht nur Ganztagsbetreuung, sagte Schröder. Sie warb deshalb für flexible Arbeitszeiten, Großelternzeit und flexible Einteilung der Elternzeit.

Der Ausbau von Ganztagsangeboten verursacht Mehrkosten von 2,4 Milliarden Euro, ergab die Studie.

Diese würden sich aber mittel- bis langfristig durch eingesparte Sozialleistungen und gestiegene Erwerbstätigkeit ausgleichen, fasste Seiters die Ergebnisse zusammen: "Ganztagsbetreuung kostet Geld, aber es rechnet sich und es lohnt sich". 2009 waren Alleinerziehende für jede fünfte Familie in Deutschland verantwortlich.

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