Gehaltsplus: Köhler droht Faxflut

Keine Ruhe für KBV-Chef Dr. Andreas Köhler: Sein Gehaltsplus von 35 Prozent bringt jetzt auch die Niedersachsen auf die Palme: sie drohen mit einer Flut von Protestfaxen.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:
KBV-Chef Köhler: Ob sein Fax genügend Papier hat?

KBV-Chef Köhler: Ob sein Fax genügend Papier hat?

© Fredrik von Erichsen / dpa

HANNOVER. Mehr als 600 Faxe dürfte die KBV in den vergangenen Tagen von niedergelassenen Ärzten aus Niedersachsen erhalten haben. Das sagt Mitinitiator Dr. Konrad Grabenschröer, VV-Mitglied der KV Niedersachsen, der "Ärzte Zeitung".

Darin schlagen die Absender vor, der KBV-Vertreterversammlung eine Beschlussvorlage vor, in der es heißt: "Die Vertreterversammlung möge beschließen, gemeinsam mit den amtierenden Vorständen der KBV, die gegenwärtigen Vereinbarungen zur Honorierung deren Tätigkeit zu überdenken und zu korrigieren."

Die Begründung: "Die Höhe der gegenwärtigen Vergütung des Vorsitzenden des Vorstandes der KBV und seines Stellvertreters ist angesichts der Honorierung der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Tätigkeit den niedergelassenen Kollegen nicht zu vermitteln."

Weiter heißt es, die gestiegenen Bezüge des KBV-Vorstands würden "die Glaubwürdigkeit des obersten Ausführungsorgans" der Vertragsärzte und Psychotherapeuten untergraben.

Im Gespräch mit weiteren Ärztegruppen

Getragen wird die Aktion von den Osnabrücker Regionalgruppen der Ärztegenossenschaft Niedersachsen-Bremen, der Freien Ärzteschaft und dem regionalen Ärztenetz "aepkos".

Es gehe nicht darum, Köhlers Arbeit zu kritisieren. Aber ein 35-prozentiges Honorarplus für den KBV-Chef sei vor allem den Partnern auf der politischen Ebene nicht zu vermitteln, sagt Grabenschröer.

"Herr Köhler und Herr Müller haben sich wegen der Faxaktion beim Vorstand der KV Niedersachsen beschwert", so Grabenschröer, "aber wir wissen, dass der Text der Beschlussvorlage den Mitgliedern der VV zur Kenntnis gegeben wurde."

Die Faxflut könnte noch zunehmen. Grabeschröer: "Wir sind im Austausch mit der Ärztegenossenschaft und der freien Ärzteschaft Schleswig-Holstein über eine Beteiligung an der Fax-Aktion."

Die Vertreterversammlung der KBV hatte im April 2011 der Erhöhung der Bezüge von KBV-Chef Dr. Andreas Köhler um 90.000 auf 350.000 Euro im Jahr zugestimmt.

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