Sozialausgaben

Gemischte Entwicklung

Die Sozialausgaben steigen. Doch durch die Zuwanderung zahlen auch immer mehr Menschen in die Sozialkassen ein.

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BERLIN. Vor allem steigende Ausgaben in der Renten- und Krankenversicherung und für Pensionen treiben die Sozialausgaben in Deutschland in die Höhe. Trotz Rekordbeschäftigung und guter Konjunktur seien die Sozialausgaben im Jahr 2016 auf 918 Milliarden Euro gewachsen – ein Plus von 32,6 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Sozialbericht 2017. Der Bericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) lag der Zeitung nach eigenen Angaben vor, soll aber erst in der nächsten Woche offiziell vorgestellt werden.

Zum Ende der nächsten Legislaturperiode würden die Ausgaben demnach die Billionengrenze deutlich übersteigen: Für das Jahr 2021 erwarte die Bundesregierung Sozialausgaben in Höhe von 1,1 Billionen Euro. Für 2017 werde mit einem Anstieg der Sozialausgaben auf 961 Milliarden Euro gerechnet. Im Jahr 1991 hatten die Ausgaben noch rund 400 Milliarden und im Jahr 2000 rund 600 Milliarden Euro betragen.

Die wachsende Zahl an Zuwanderern vor allem aus EU-Ländern hat dagegen offenbar die Finanzlage der deutschen Sozialversicherung verbessert. Deshalb seien Renten- und Krankenkassenbeiträge trotz kostspieliger Reformen auf absehbare Zeit stabil, heißt es unter Berufung auf Daten der Deutschen Rentenversicherung. Um 1,7 Millionen oder 53 Prozent ist demnach die Zahl der Sozialbeitragszahler mit einem ausländischen Pass zwischen 2008 und 2015 gestiegen. Die Zahl der Beitragszahler aus den EU-Mitgliedsländern verdoppelte sich sogar von einer auf zwei Millionen, schrieb die Zeitung.

Kürzlich hatte der GKV-Spitzenverband darauf hingewiesen, dass der Altersdurchschnitt bei den Kassenversicherten durch die Zuwanderung sinke. Immer mehr Menschen aus der EU und mit anerkanntem Asylstatus drängten auf den Arbeitsmarkt. Nach ersten Erkenntnissen verursachen die zugewanderten Versicherten geringere Kosten als der Bestand. Die Zugänge seien jung, gesundheitlich fit und gingen zumindest anfangs seltener zum Arzt als die Einheimischen (wir berichteten). (dpa/eb)

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