GMK-Beschluss

Gesundheitsminister wollen Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten

Wer aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkommt, muss eigentlich zwei Wochen in Quarantäne. Doch nicht jeder hält sich dran. Die Politik will die Regeln nun ändern.

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Auch Corona-Viren fliegen gerne: Flugzeuge am Flughafen in München

Auch Corona-Viren fliegen gerne: Flugzeuge am Flughafen in München

© Peter Kneffel/dpa

Berlin. Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland sollen künftig unmittelbar nach Rückkehr in Deutschland auf eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 getestet werden. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf eine entsprechende Empfehlung verständigten sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz, ohne zunächst einen formalen Beschluss dazu zu fällen. Am Freitag sind weitere Beratungen geplant. Die Tests sollen verpflichtend werden, hieß es.

Bisher müssen Menschen, die aus stark vom Coronavirus betroffenen Staaten zurückkehren, in Deutschland zunächst 14 Tage in häusliche Quarantäne. Ob sie das tatsächlich immer tun, ist aber fraglich. Deshalb will die Politik hier nachjustieren.

Weltweit stuft das Robert Koch-Institut (RKI) derzeit den größten Teil der Staaten als Corona-Risikogebiet ein. Keine Quarantänepflicht gilt dagegen für Einreisende aus fast allen EU-Staaten und einigen anderen europäischen Ländern.

Kritik an zu frühen Tests

Momentan sind viele Deutsche etwa in Spanien, Frankreich, Italien oder Griechenland im Urlaub – Ländern also, die nicht als Risikogebiet eingestuft sind. Gleichwohl kann dort erhöhte Ansteckungsgefahr mit SARS-CoV-2 bestehen. Zuletzt hatten ungezügelte Partys von Urlaubern ohne Maske und Abstand auf Mallorca für Schlagzeilen gesorgt und auch die Politik aufgeschreckt.

Kritiker bemängeln hingegen Probleme bei Abstrichen und PCR-Tests auf das Virus direkt am Tag der Reiserückkehr. Bei negativen Ergebnisse würden sich die Betroffenen in trügerischer Sicherheit wiegen, sagte etwa der Ingolstädter Hausärzte Dr. Anton Böhm jüngst im „ÄrzteTag“-Podcast.

So beträgt die Inkubationszeit im Median fünf bis sechs Tage – eine frische präsymptomatische Infektion würde so nicht erkannt werden, der PCR-Test fiele in diesem Zeitraum noch negativ aus. Böhm hat für Reiserückkehrer hingegen eine mindestens fünftägige Quarantäne gefordert. (dpa/nös)

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