Medizinstudium
Gesundheitsministerium fördert Untersuchung der TU München zum Ärztemangel
In einem Forschungsprojekt an der TU München werden 100 Studentinnen und Studenten regelmäßig zu ihrer Motivation befragt, eine ärztliche Tätigkeit aufzunehmen. Untersucht werden soll, ob und inwiefern sich die Wünsche und Motivlagen im Übergang von der studentischen Ausbildung in die fachärztliche Weiterbildung verändern.
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Schon im Medizinstudium setzt eine Untersuchung zu Ursachen des Ärztemangels an, die an der TU München begonnen hat.
© Julian Stratenschulte / dpa / picture alliance
München. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert eine Studie der Technischen Universität München, die möglichen Ursachen für den Ärztemangel auf den Grund gehen will. Darauf hat Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Samstag in München hingewiesen.
„Wir wollen eine flächendeckende und wohnortnahe ärztliche Versorgung auch in Zukunft gewährleisten. Dafür ist es wichtig, ausreichend viele Ärztinnen und Ärzte – vor allem für eine hausärztliche Tätigkeit und insbesondere auch auf dem Land – zu gewinnen“, sagte Holetschek. Mit der neuen Studie der TU wolle man herausfinden, welche Faktoren angehenden Medizinerinnen und Mediziner bei der Entscheidung für eine bestimmte Facharztrichtung wichtig sind. „Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die hausärztliche Tätigkeit. Mit diesem Wissen wollen wir unsere Maßnahmen dann gezielt anpassen“, erklärte Holetschek weiter.
Erwartungen an die Zukunft im Fokus
Die Studie setze dazu an einem zentralen Punkt an, nämlich den Erwartungen von Medizinstudierenden an ihre berufliche Zukunft. Dabei gehe es nicht darum, jeden individuellen Wunsch zu erfüllen, sondern darum, mit gezielten Weichenstellungen dafür zu sorgen, dass möglichst viele Nachwuchsärztinnen und -ärzte ihren Beruf gerne ausüben.
Das Forschungsprojekt läuft vom 2. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2025 und wird von Prof. Antonius Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung der TU München, geleitet. Das bayerische Gesundheitsministerium fördert das Projekt mit 250.000 Euro.
Untersuchungskohorte mit 100 Teilnehmern
Das Forschungsprojekt wird der Mitteilung der Ministeriums nach untersuchen, warum sich junge Medizinerinnen und Mediziner für eine ärztliche Tätigkeit entscheiden, welche Unterschiede zwischen einzelnen Facharztrichtungen festzustellen sind und ob sich die Motivlagen der Nachwuchsärzte im zeitlichen Verlauf – insbesondere im Übergang von der studentischen Ausbildung in die fachärztliche Weiterbildung – verändern. Hierzu soll eine studentische Untersuchungskohorte mit 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gebildet und zu verschiedenen Zeitpunkten befragt werden. Zudem sollen auch die Sichtweisen und Berufswünsche von Ärztinnen in Mutterschutz sowie von Ärztinnen und Ärzten Elternzeit erfasst werden.
Holetschek verwies auf Ergebnisse aus einer Vorgängerstudie. „Aus dem damaligen Projekt konnten wir bereits wichtige Hinweise und Empfehlungen für Maßnahmen ziehen. So haben wir beispielsweise die Weiterbildung zur Allgemeinärztin beziehungsweise zum Allgemeinarzt durch flächendeckende Weiterbildungsverbünde verbessert und weitere Lehrstühle für Allgemeinmedizin an bayerischen Universitäten geschaffen.“ (eb)