Kommentar
Gewagte Rechnung
Jedes Jahr sterben 21 000 Menschen in deutschen Kliniken, durch lebensbeendende Maßnahmen von Ärzten oder Pflegekräften. 40 000 Menschen sollen durch Klinikinfektionen ihr Leben lassen, und unnötig operiert wird ohnehin permanent, damit die Kasse klingelt. Wer bei diesen Nachrichten noch unbefangen ein deutsches Krankenhaus betritt, braucht offenbar viel Mut.
Gut, dass man hin und wieder mal jemanden trifft, der ein Krankenhaus nicht nur lebendig verlässt, sondern sogar dort von seinen Beschwerden befreit wurde.
Alle genannten Themen sind wichtig. Es ist schon vorgekommen, dass Pflegekräfte Patienten getötet haben und lange weggesehen wurde. Bei der Hygiene gibt es noch vieles zu verbessern, und wenn selbst erfahrene Chirurgen sagen, es werde in Deutschland zu viel operiert, muss das ernst genommen werden.
Aber nach einer Befragung Zahlen einfach hochzurechnen, in großem Stil in der Öffentlichkeit zu verbreiten und dann zu sagen, vielleicht hat mancher die Frage auch falsch verstanden, wie es der Wittener Psychiater Professor Karl-Heinz Beine jetzt mit den 21 000 Todesfällen getan hat, ist unverantwortlich. Hier wird in sekundenschnelle Vertrauen vernichtet, das Ärzte und Pflegekräfte in mühseliger täglicher Arbeit versuchen aufzubauen.