Höhere Beiträge?

Gröhe zweifelt Kassen-Prognose an

Die Regierung treibt die Kassenbeiträge hoch, klagen die Krankenkassen. Bundesgesundheitsminister Gröhe weist diesen Vorwurf zurück.

Veröffentlicht:

BERLIN/KIEL. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat Vorwürfe der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) zurückgewiesen, seine Reformen verursachten höhere Beiträge.

"Ich warne davor, jetzt Horrorszenarien zu malen", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Medizinischen Fakultätentages in Kiel. "Wir haben die nachhaltige Finanzierbarkeit im Blick."

Die Kassen hatten beklagt, dass die von der Regierung geplanten Reformen nur über höhere Zusatzbeiträge finanziert werden könnte, etwa durch das Versorgungsstärkungsgesetz oder die Krankenhausreform. Der Beitragssatz wird nach Schätzung des GKV-Spitzenverbandes bis 2019 von derzeit durchschnittlich 15,5 auf durchschnittlich 16,0 bis 16,4 Prozent vom Bruttoeinkommen steigen.

Gröhe unterstrich zudem, dass der eingefrorene Arbeitgeber-Anteil auch weiter nicht angegriffen werden solle.

Lauterbach will den aktuellen Arbeitgeberanteil beibehalten

In der SPD entfachten die vorhergesagten Beitragserhöhungen in der GKV eine Diskussion über die eingefrorenen Arbeitgeberbeiträge.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Professor Karl Lauterbach sagte dem "Tagesspiegel" (Freitag), er halte es trotz der GKV-Prognosen für "vertretbar", den Arbeitgeberanteil für die volle Legislatur bei 7,3 Prozent zu belassen.

Lauterbach betonte, dass der Arbeitgebersatz im Koalitionsvertrag "nur auf Zeit festgeschrieben" sei. Langfristig müssten die Beiträge wieder paritätisch bezahlt werden, weil die riesige demografische Herausforderung anders nicht zu bewältigen sei. Es gebe aber keinen Anlass, jetzt daran zu rütteln.

Die Kassen hätten "eine Drohkulisse aufgebaut", um die Gesetzgebung zu beeinflussen. (dpa)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Pflegereport der BARMER

Deutschland hängt in der Pflegespirale fest

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Diagnose-Prävalenzen

Wo Autoimmunerkrankungen besonders häufig auftreten

SUMMIT-Studie

Tirzepatid auch erfolgreich bei Herzinsuffizienz-Therapie

Lesetipps
Das deutsche Gesundheitswesen im Vergleich mit EU-Ländern – die Bilanz fällt gemischt aus.

© Denys Rudyi / stock.adobe.com

OECD-Vergleich

Deutschland ist bei Lebenserwartung erstmals unter EU-Schnitt

Physician Assistants und NÄPAs können Hausärzte stark entlasten.

© amedeoemaja / stock.adobe.com

NÄPAS und Physician Assistants

Drei Ärzte, 10.000 Patienten: Delegation macht es möglich

CAs9-Protein spaltet einen DNA-Doppelstrang.

© Design Cells / Getty Images / iStock

CRISPR-Cas9-Studie

ATTR-Amyloidose: Einmal spritzen – und gesund?