Regionale Unterschiede
HIV-Schwerpunktpraxen: Grüne kritisieren Lücken in der Versorgung in Bayern
München. HIV-positive Menschen müssen in Teilen Bayerns weite Wege auf sich nehmen, um eine Schwerpunktpraxis aufzusuchen. In der Oberpfalz und Niederbayern gibt es jeweils nur eine HIV-Schwerpunktpraxis, in Oberfranken keine einzige, wie eine Landtagsanfrage des Grünen-Abgeordneten Florian Siekmann ergab. „Betroffene müssen für die lebensrettende Behandlung oft durch den ganzen Regierungsbezirk reisen und noch weiter“, kritisiert er. Zusammen mit seinen Fraktionskollegen fordert er deswegen einen Ausbau der flächendeckenden Versorgung.
Die insgesamt 25 HIV-Schwerpunktpraxen in Bayern sind der Antwort des Gesundheitsministeriums zufolge sehr ungleich verteilt: In Oberbayern sind es 13 – zehn davon in München. In Mittelfranken finden sich vier Schwerpunktpraxen, in Unterfranken und Schwaben je drei.
„Wir wollen HIV-Schwerpunktpraxen flächendeckend in ganz Bayern aufbauen, auch in den ländlichen Regionen“, sagte Siekmann.
Zudem kritisieren die Grünen eine ähnlich lückenhafte Versorgung mit Praxen mit Zulassung für zur HIV-Präexpositionsprophylaxe. Auch hier müsse der Freistaat „unbedingt eine flächendeckende Versorgung sicherstellen - auch außerhalb Münchens und den großen Metropolregionen Bayerns“.
Ziel sei, dass Patienten binnen einer Fahrstunde eine HIV-Schwerpunktpraxis und binnen einer halben Stunde eine Praxis mit Zulassung für die Präexpositionsprophylaxe erreichen können, heißt es im Landtagsantrag. Zudem sollte die Forschung gestärkt werden. (dpa/lby)