Vor Bund-Länder-Runde

Hausärzte sprechen sich für pragmatischen Umgang mit Corona-Isolationsregeln aus

Die Gesundheitsminister von Bund und Länder beraten an diesem Donnerstag über eine verkürzte Isolierungsdauer nach einer Infektion mit SARS-CoV-2. Die Hausärzte geben eine klare Empfehlung dazu ab.

Veröffentlicht:
Und welche Vorschrift gilt jetzt? Gute Kommunikation ist im Zweifel mehr wert als Gesetze, deren Einhaltung nicht kontrolliert werden kann, sagt der Hausärzteverband zur Diskussion über eine verkürzte Isolierungsdauer.

Und welche Vorschrift gilt jetzt? Gute Kommunikation ist im Zweifel mehr wert als Gesetze, deren Einhaltung nicht kontrolliert werden kann, sagt der Hausärzteverband zur Diskussion über eine verkürzte Isolierungsdauer.

© undefined undefined / Getty Images / iStock

Berlin/Magdeburg. Der Deutsche Hausärzteverband hat zu einem „pragmatischen Umgang“ mit den Isolationsregeln nach einer Corona-Infektion geraten.

„Wer positiv auf das Virus getestet wurde oder wer Symptome hat, der sollte zu Hause bleiben. Das sollte konsequent eingehalten werden, unabhängig davon, wie die konkrete gesetzliche Regelung zur Isolation in Zukunft aussieht“, sagte der Bundesvorsitzende des Verbands, Ulrich Weigeldt, der Ärzte Zeitung am Donnerstag.

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wollen in einer Videoschalte am Donnerstagabend über eine Verkürzung der Quarantäne- und Isolationszeit von derzeit zehn beziehungsweise sieben Tagen – bei negativem Antigentext oder negativem PCR-Test – auf nur noch fünf Tage beraten.

Einige Bundesländer haben diesen Schritt bereits vollzogen oder aber angekündigt, die Absonderungspflichten für Infizierte wie Kontaktpersonen ändern zu wollen.

Lesen sie auch

Weigeldt: Liegt jetzt in der Eigenverantwortung der Menschen

Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) hatte vor Ostern zunächst dafür plädiert, die Isolationspflicht ganz aufzugeben. Nach erheblichem Widerstand hatte Lauterbach den Vorstoß wieder ad acta gelegt und von einem Fehler gesprochen.

Hausärzte-Chef Weigeldt sagte, in der Praxis sei es in der Vergangenheit schon so gewesen, dass die Gesundheitsämter die Isolationsregeln nur sehr sporadisch kontrollieren könnten. Es liege somit schon länger in der „Eigenverantwortung der Menschen“, wie sie mit der Erkrankung und der Isolierung umgingen. „Unsere Erfahrung ist, dass die allermeisten Menschen dieser Eigenverantwortung gerecht werden“, betonte Weigeldt.

Nach den vielen Pirouetten der vergangenen Wochen wüssten viele Menschen ohnehin nicht mehr, „welche konkreten gesetzliche Regelungen aktuell gelten“, so Weigeldt. Dennoch halte sich das Gros der Menschen an die „sinnvollen Vorsichtsmaßnahmen“. Gute und stringente Kommunikation sei im Zweifel mehr wert als eine gesetzliche Regelung, „die de facto nicht kontrolliert werden kann“. (hom)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

PrEP-Surveillance

So steht es um die PrEP-Versorgung in HIV-Schwerpunktpraxen

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)

Multiresistente gramnegative Erreger

Die Resistenzlage bei Antibiotika ist kritisch

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Shionogi GmbH, Berlin
In Deutschland leben derzeit etwa 96.700 Menschen mit einer HIV-Infektion.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Unternehmen im Fokus

Wie können wir die HIV-Epidemie beenden?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?