SARS-CoV-2

Hausärzteverband fordert bis zu 14 Tagen AU-Schein per Telefon

Seit einer Woche dürfen Ärzte AU-Scheine auch nach Telefonkontakt ausstellen. Jedoch maximal für sieben Tage. Hausärzte-Chef Ulrich Weigeldt fordert eine länger Dauer.

Veröffentlicht:
Fordert Telefon-AU für COVID-19-Verdachtsfälle: Ulrich Weigeldt.

Fordert Telefon-AU für COVID-19-Verdachtsfälle: Ulrich Weigeldt.

© Marius Becker / dpa / picture-alliance

Berlin. Der Deutsche Hausärzteverband hat wegen der Entwicklungen mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 gefordert, dass Ärzte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bis zu zwei Wochen auch ohne Arzt-Patienten-Kontakt ausstellen zu dürfen.

Erst Anfang dieser Woche hatten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband geeinigt, dass Ärzte Patienten mit leichten Symptomen der oberen Atemwege bis auf Weiteres auch nach ausschließlichem Telefonkontakt eine AU-Bescheinigung ausstellen dürfen. Die Dauer ist auf sieben Tage limitiert.

Das sei schon eine große Erleichterung für die Ärzte, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, der „Rheinischen Post“ (Samstag).

Telefon-AU derzeit nicht für COVID-19-Fälle

„Es wäre noch besser, diese Möglichkeit auf 14 Tage auszudehnen, dann könnten Patienten mit Verdacht auf Coronavirus auf unbürokratische Art und Weise so lange zu Hause bleiben, bis sie keine Ansteckungsgefahr mehr darstellen“, forderte Weigeldt.

In einer Phase wie zurzeit mit dem Coronavirus sehe man, wie wichtig es sei, die Ärzte möglichst von Bürokratie zu entlasten. Die jetzige AU-Interimsregelung schließt COVID-19-Verdachtspatienten allerdings von der telefonische AU-Bescheinigung aus.

KBV-Sprecher Roland Stahl sagte am Samstag, die neue Regelung gelte nun seit einer Woche. „Das ist ein erster wichtiger Schritt, um sowohl Praxen als auch Patienten, die beispielsweise leichte Erkältungsfälle sind, zu entlasten“, sagte Stahl der Nachrichtenagentur dpa.

„Sollten weitere Schritte notwendig sein, werden wir gemeinsam mit den Krankenkassen offen für weitere Maßnahmen sein“, so der KBV-Sprecher weiter.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener