Kommentar
Hören, staunen, machen
Der Mangel an Fachkräften ist für viele Kliniken zu einem drängenden Problem geworden. Die Art, wie die Häuser damit umgehen, ist aber höchst unterschiedlich. Die einen rufen nach mehr Geld – wohl wissend, dass sie damit allein auch keine Ärzte herbeizaubern können. Andere sehen die Politik in der Pflicht, die Rahmenbedingungen zu verbessern.
Und dann sind da noch die, die nicht nur jammern und sich am liebsten auf andere verlassen wollen, sondern selbst aktiv werden. Die Regiomed-Kliniken haben dabei eine pfiffige Idee. Um etwas gegen den schmerzlichen Mangel an Ärzten in der Region zu tun, hat der Verbund gemeinsam mit der Universität im kroatischen Split eine Medical School gegründet – die theoretische Ausbildung der künftigen Ärzte erfolgt in Split, die praktische in den Regiomed-Häusern. Dafür investiert der Verbund auch in die Weiterqualifizierung der Klinikärzte zu Dozenten. Das Angebot richtet sich vor allem an junge Leute aus der Region, in der Hoffnung, dass sie als fertige Ärzte auch dort bleiben.
In der Pflege geht Regiomed einen ähnlichen Weg.
Natürlich haben nicht alle Krankenhäuser vergleichbare Möglichkeiten. Bestimmt hat das Modell auch seine Nachteile. Aber die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, ist auf jeden Fall eine gute Lösung.
Lesen Sie dazu auch: Klinikverbund auf Personalsuche: Medizinstudium in Split soll Ärztemangel in Franken lösen