Klinikreform
Holetschek fordert Revolution in der Pflege
Die bisher für die Klinikreform geplanten Schritte berücksichtigen noch zu wenig die Belange der Pfleger, sagt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Pflege brauche einen höheren Stellenwert als bisher.
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Klaus Holetschek ist noch nicht glücklich mit den bisher vorgelegten Plänen zur Krankenhausreform. Zu wenig Pflege, meint er.
© Peter Kneffel / dpa
München. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat den Bund zu einer Revolution in der Pflege aufgefordert. Bei seiner umfassenden Krankenhausreform dürfe Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Pflege nicht vernachlässigen, forderte Holetschek am Sonntag in München. „Uns nützen keine freien Krankenhausbetten, wenn die Pflegekräfte nicht da sind, die sich um die Menschen kümmern“, sagte Holetschek. „Das hat uns auch die aktuelle Situation mit der RSV-Welle in den Kinderkliniken gezeigt.“
Lauterbach habe die Länder aufgefordert, auf seine vorgestellten Eckpunkte zu reagieren. „Klar ist für mich: Die Pflege muss im Gesundheitssystem einen höheren Stellenwert bekommen. Die Pflege muss Priorität haben, und das gilt für die Krankenhäuser genauso wie für die Langzeitpflege“, sagte Holetschek.
„Nach drei Jahren Corona am Limit“
Es gelte vor allem die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern. „Ich höre in allen Bereichen aus den Kliniken, dass das Pflegepersonal nach knapp drei Jahren Corona-Pandemie am Limit ist“, sagte der CSU-Politiker. Das Fachpersonal dürfe sich nicht von der Pflege abwenden. Bayern habe eine Bundesratsinitiative gestartet, um Zuschläge für Pflegekräfte, etwa für Nachtarbeit oder Überstunden, mehr als bisher steuerlich zu begünstigen.
Bayern habe am 7. Dezember 2022 eine Initiative in den Bundesrat eingebracht, um etwa Zuschläge für Wochenend- und Nachtarbeit sowie Überstunden weiter als bisher steuerlich zu begünstigen. Holetschek sagte: „Geschehen ist bislang leider nichts. Der Bund muss jetzt handeln.“
Der bayerische Pflegeminister bekräftigte: „Das Problem betrifft nicht nur die Pflegekräfte in den Krankenhäusern. Auch in der Alten- bzw. Langzeitpflege stehen wir vor immensen personellen Herausforderungen.“ (dpa/eb)