Geburtshilfe
Husumer Klinik wird gefördert
HUSUM. Das schleswig-holsteinische Gesundheitsministerium hat in Husum ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der geburtshilflichen Situation in Nordfriesland diskutiert. In weiten Teilen folgt man den Vorschlägen einer Beratungsgesellschaft, die nach Schließung kleinerer Geburtsstationen mit Konzepten für die Kreise Nordfriesland und Ostholstein beauftragt wurde.
Im Kreis an der dänischen Grenze fördert die Landesregierung nun den Ausbau des Entbindungsbereichs im Husumer Krankenhaus mit 1,1 Millionen Euro und forciert damit die Zentralisierung dieses Bereichs. Zuvor waren die Geburtsstationen in den benachbarten Kliniken Niebüll und Wyk auf Föhr geschlossen worden. Neben den Kosten spielte dabei auch die angespannte Personalsituation eine Rolle.
Zu den schon eingeleiteten Maßnahmen zur Sicherung der geburtshilflichen Situation zählen außerdem ein Ausbau der Kapazitäten für ein Boarding-Konzept in Husum und Flensburg, die Finanzierung des Hebammenrufs für die Inseln, die Anschaffung eines Geburtssimulators für die Mannschaften von Rettungswagen und der Ausbau der Hebammen-Ausbildungskapazitäten.
Zusätzliche Schulungen und die Entwicklung von Behandlungspfaden sind noch in Vorbereitung.Die Situation der Geburtshilfe ist in den vergangenen Monaten in Nordfriesland in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert worden. Eine Gruppe von Bürgern fordert die Rückkehr zu alten Modellen mit umfangreichen wohnortnahen Angeboten auch auf den Inseln. Die Mehrheit der Kreistagsparteien lehnt diese Rückkehr wegen zu hoher Kosten und unter Hinweis auf Mindestmengen ab. Am Tag der Landtagswahl in Schleswig-Holstein am 7. Mai sollen die Nordfriesen über das Alternativmodell abstimmen. (di)