„ThemenCheck Medizin“
IQWiG wählt fünf Bürger-Themen für HTA-Bewertungen aus
Das IQWiG hat entschieden: Blasenentzündung, Herzerkrankung bei Kindern, soziale Isolation im Alter – unter anderem um diese von Bürgern vorgeschlagenen Themen werden sich Wissenschaftler demnächst kümmern.
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Welche Maßnahmen können einer sozialen Isolation im Alter vorbeugen? Dieser Fragestellung widmen sich demnächst Wissenschaftler.
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Köln. Beim Institut für Wirtschaftlichkeit und Qualität im Gesundheitswesen (IQWiG) sind die Würfel gefallen. Es steht fest, zu welchen fünf Themen externe Wissenschaftler in den nächsten Monaten Health Technology Assessments (HTA) erstellen werden. Das Institut hat eine Auswahl aus insgesamt 38 Themen getroffen, die Bürger im vergangenen Jahr als Vorschläge eingereicht hatten.
Seit dem Jahr 2017 bietet das IQWiG mit dem „ThemenCheck Medizin“ allen Interessierten die Möglichkeit, Themen für HTA-Berichte vorzuschlagen.
Aus Sicht von Bürgern und Patienten
Aus den Einreichungen werden in einem festgelegten Verfahren zunächst 15 Kandidaten ausgewählt und dann fünf für einen HTA-Bericht geeignete Themen bestimmt. „Bei der Themenauswahl finden sowohl die Bürgersicht und die Patientenperspektive Berücksichtigung als auch die wissenschaftliche Bedeutung der Themen“, erläutert das IQWiG.
Aus den Vorschlägen des Jahres 2019 wurden folgen Bereiche und Fragestellungen ausgewählt:
- Blasenentzündung: Helfen pflanzliche Mittel bei wiederkehrender Blasenentzündung?
- Herzerkrankung bei Kindern: Können Kinder durch eine psychologische Begleitung bei der Bewältigung ihrer Krankheit unterstützt werden?
- Soziale Isolation im Alter: Welche Maßnahmen können einer sozialen Isolation vorbeugen oder entgegenwirken?
- Blutwerte: Profitieren ältere Personen von einer regelmäßigen Bestimmung der Vitamin-B12- und Vitamin-D-Werte im Blut?
- Störungen der Beweglichkeit: Hilft die Feldenkrais-Methode?
Zu diesen Themen werden Wissenschaftler jetzt einen HTA-Bericht erstellen, der um einen Kommentar des IQWiG ergänzt wird. Zudem gibt es eine kompakte Fassung in auch für Laien verständlicher Form.
Höhere Beteiligung erwünscht
Nach Einschätzung des Instituts könnte die Beteiligung von Bürgern und Patienten noch größer sein. Seit dem Start des „ThemenCheck Medizin“ sind beim IQWiG insgesamt 105 Vorschläge eingegangen. An der Spitze der Gebiete mit Aufklärungsbedarf liegen dabei „Kopf und Nerven“ und „Muskeln/Knochen/Gelenke“ (jeweils 13) sowie „Krebs“ und „Psyche und Gemüt“ (jeweils 11). (iss)
Informationen im Web: https://www.themencheck-medizin.iqwig.de/