Brandenburg
Kammer streicht Homöopathie aus Weiterbildungsordnung
Keine Zusatzbezeichnung Homöopathie in der WBO – der Berlin Brandenburger Verein homöopathischer Ärzte zeigt sich enttäuscht.
Veröffentlicht:Potsdam. Auch die Brandenburger Landesärztekammer hat die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aus ihrer Weiterbildungsordnung gestrichen. Bei ihrer Kammerversammlung am Samstag in Potsdam entschieden sich die rund 80 anwesenden Delegierten der Kammer dafür, die 2018 von der Bundesärztekammer verabschiedete Muster-Weiterbildungsordnung zu übernehmen – bis auf die kleine, aber wichtige Änderung der Homöopathie.
„Die neue Weiterbildungsordnung orientiert sich primär an der Vermittlung und dem Nachweis von Kompetenzen“, teilte die Kammer am Montag in Potsdam mit. Mit ihr werde gleichzeitig auch das elektronische Logbuch verpflichtend eingeführt. Zudem stünden künftig 13 neue beziehungsweise angepasste Zusatzweiterbildungen im ambulanten Bereich zur Verfügung.
Orientierung für Patienten verloren
Auf Kritik stieß die Neuregelung beim Berlin-Brandenburgischen Verein homöopathischer Ärzte. „Dies ist für uns Ärztinnen und Ärzte und für unsere Patienten die falsche Entscheidung“, sagte dessen Vorsitzende Dr. Ursula Dohns. Die Weiterbildung Homöopathie könne zwar auch ohne Kammerbeschluss von Ärzten wahrgenommen und auch weiterhin vom BVhÄ angeboten werden, doch die offizielle Anerkennung sei ein wichtiges sichtbares Zeichen auch für Patienten. „Denn Patienten benötigen Sicherheit und auch Orientierung über die Qualität der Ausbildung ihrer Therapeuten“, sagt Ursula Dohms, „Dafür ist diese Anerkennung wichtig – nun wird sie fehlen.“
Die neue Weiterbildungsordnung tritt nach der Genehmigung durch das Gesundheitsministerium des Landes in Kraft. Ärzte, die sich bereits in Weiterbildung befinden, können in einer Übergangszeit wählen, ob sie diese nach der alten oder der neuen WBO abschließen möchten. Insgesamt haben bislang acht Ärztekammern die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ aus ihren Weiterbildungsordnungen gestrichen.