Kassen wollen auch etwas in den Spartopf tun
BERLIN (hom). Die gesetzlichen Krankenkassen könnten jedes Jahr bis zu 1,4 Milliarden Euro bei Verwaltungskosten einsparen. Das behauptet die BIGDirektkrankenkasse und beruft sich auf eine neue Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI).
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Offenbar könnten die Kassen selbst einiges zum Defizitausgleich tun: die BIG-Direktkrankenkasse spricht von einem möglichen Milliardenbetrag, der in der Verwaltung eingespart werden könnte.
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Demnach ließen sich die durchschnittlichen Bürokratiekosten in der GKV durch "effizientere" Verwaltungsstrukturen um jährlich 13 Prozent senken. Statt derzeit 10,5 Milliarden Euro müsste die GKV laut Studie nur rund 9,1 Milliarden Euro für Verwaltung aufbringen.
Einige Kassen hätten bei ihren Verwaltungskosten einen viel größeren Spielraum "als bisher angenommen", sagte Studienautor Boris Augurzky vom RWI am Donnerstag in Berlin. Bereits ein Brief an alle Versicherten weniger könne zu einem zweistelligen Millionenbetrag führen. BIG-Vorstand Frank Neumann sagte, die Kassen wollten ihren Beitrag zum Abbau des Finanzlochs in der GKV leisten. Man könne nicht "Null- und Minusrunden" für Kliniken und Ärzte fordern und gleichzeitig einen eigenen Sparbeitrag verweigern. Der GKV-Spitzenverband signalisierte ebenfalls Bereitschaft zum Sparen. Wie viel in der Verwaltung eingespart werden könne, hänge aber von den konkreten Entscheidungen des Gesetzgebers ab. Ein gestaffelter Zusatzbeitrag oder die Verhandlung über Arzneipreise "wären neue Aufgaben, die nicht automatisch mit dem personellen und technischen Status quo geschultert werden können", sagte eine Verbandssprecherin der "Ärzte Zeitung".
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