Kassen-Selbstverwaltung ist enttäuscht

GKV-Verwaltungsrat: „Unser Herz schlägt nicht für Lauterbach“

Nicht gut zu sprechen ist der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes auf den Bundesgesundheitsminister. Die Enttäuschung über Lauterbach ist riesig, das Erstaunen über neue Impfpflicht-Vorstöße groß.

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Sommerfeld bei Berlin. Die Hoffnungen, die vielleicht auch der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV) in Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) gesetzt haben mochte, haben sich inzwischen hörbar zerschlagen.

Auf einem Presseseminar des GKV-Spitzenverbands in Sommerfeld bei Berlin ließ Uwe Klemens, alternierende Vorsitzender des Verwaltungsrates, am Mittwoch Dampf ab. „Unser Herz schlägt nicht für Lauterbach“, reagierte Klemens auf Berichte, nach denen Lauterbach auf gesagt hatte, dass sein Herz für die Private Krankenversicherung schlage. Dass im Koalitionsvertrag nirgends das Wort Selbstverwaltung auftauche, sei kein Versehen der Ampelregierung, sondern „aus meiner Sicht bewusst“ so formuliert.

Klemens war noch verärgert, weil am Morgen Lauterbach schon zum dritten Mal einen Termin mit ihm, seiner Co-Vorsitzenden Susanne Wagenmann und GKV-Chefin Doris Pfeiffer abgesagt hatte. „Ich habe für mich entschieden, dass ich für einen Termin für meinem Parteikollegen Lauterbach nicht mehr zur Verfügung stehe“, sagte ein erboster Klemens.

Sein Unverständnis über die Gesundheitsminister von Bayern, Baden-Württemberg und Hessen wollte Klemens ebenfalls nicht hinterm Berg halten. Scharf kritisierte er die Vorschläge aus den Ländern, erneut einen Vorstoß für eine Impfpflicht ab 60 Jahren zu versuchen.

Hätten die Abgeordneten der CDU und CSU im April im Bundestag für einen der Vorschläge zu einer allgemeinen Impfpflicht gestimmt, gebe es jetzt nicht das Problem mit der niedrigen Impfquote. „Ich habe Angst, dass wir jetzt die Freiheit genießen, aber im Herbst die Rechnung zahlen“, so Klemens. (juk)

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