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Kein Rückzieher bei Spielsucht als Krankheit!

Trotz Kritik sollte Computerspielsucht von der WHO als offizielle Erkrankung anerkannt werden, betonen Experten.

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LÜBECK. "Gaming Disorder" oder Online-Spielsucht soll in den neuen WHO-Katalog der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen werden. 55 Experten aus aller Welt haben jetzt die Argumente dafür zusammengefasst.

Dazu gehört Erstautor Privatdozent Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität zu Lübeck (J Behav. Addictions" 2018; online 16. Juli). Die Experten reagieren damit auf Kritiker, die ihnen unzureichende Forschungsdaten, Stigmatisierung Betroffener und moralisch gefärbte Panikmache vorwerfen, berichtet die Universität in einer Mitteilung.

Die Experten weisen hingegen auf die schwerwiegende Beeinträchtigung durch die Störung hin, sowie einen deutlichen Anstieg der Zahl von Hilfesuchenden. Die Aufnahme in die ICD-11 sei Voraussetzung dafür, dass Therapien entwickelt und finanziert werden, heißt es in der Mitteilung.

Viele der Kritiker seien zudem nicht mit Fragen der Behandlung oder Prävention psychischer Erkrankungen befasst, sondern kämen aus Fachgebieten wie Medienpsychologie, Kommunikationswissenschaften, Computerspieldesign, experimentelle Psychologie oder Erziehungswissenschaften, heißt es in der Mitteilung.

Sie seien damit im Grunde fachfremd im Hinblick auf Fragen der öffentlichen Gesundheit. Die Kritikpunkte seien bereits in eine Stellungnahme von Vereinigungen der Spieleindustrie aufgenommen worden, um die Aufnahme der Computerspielsucht in ICD-11 zu verhindern, kritisiert Rumpf. (eb/eis)

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