Koalition sagt Nein

Keine rezeptfreie "Pille danach"

Veröffentlicht:

BERLIN. Union und FDP haben im Gesundheitsausschuss des Bundestags dafür votiert, an der Verschreibungspflicht für die sogenannte "Pille danach" festzuhalten.

Am Mittwoch lehnten die Regierungsfraktionen entsprechende Anträge von SPD und Linken ab, teilte die Pressestelle des Bundestags mit. Beide Oppositionsfraktionen hatten dafür plädiert, die Rezeptpflichtigkeit aufzuheben.

Die Linksfraktion verwies in ihrem Antrag darauf, die Entlassung aus der Verschreibungspflicht bedeutet keine Freiverkäuflichkeit.

Mit der Apothekenpflicht gebe es auch weiterhin die Möglichkeit der fachkundigen Beratung. Das bezweifelten die Liberalen - eine solche Beratung im "Apothekenverkaufsraum" sei schwer vorstellbar.

Die SPD beschränkte ihre Forderung nach Rezeptfreiheit ausdrücklich auf den Wirkstoff Levonorgestrel und verwies darauf, das Medikament wirke nicht, wenn sich die befruchtete Eizelle bereits eingenistet hat.

Union verweist auf Entwicklungen in Großbritannien und Frankreich

Zudem habe der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in den Jahren 2003 und 2009 die Aufhebung der Verschreibungspflicht empfohlen.

Die Unionsfraktion führte an, in Großbritannien und Frankreich habe die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche nach der Freigabe der Notfallverhütung zugenommen. Zudem sei eine ärztliche Beratung vor der Einnahme grundsätzlich unverzichtbar.

Die Linksfraktion forderte zudem, die gesetzlichen Krankenkassen sollten für Notfallverhütungsmittel bei Frauen bis 20 Jahre zahlen - auch das wurde im Ausschuss abgelehnt. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zentrale EU-Zulassung

EMA-Ausschuss spricht sieben positive Empfehlungen aus

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Patientenrelevanz: Ein Kommentar aus juristischer Sicht

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken