Kindergesundheit

Kinder- und Jugendärzteverband präsentiert Ideen zur besseren Versorgung

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BERLIN. Der Präsident des Kinder- und Jugendärzteverbandes (BVKJ) Dr. Thomas Fischbach hat die Bundesregierung aufgefordert, den Pädiatermangel "ganz oben auf die gesundheitspolitische Agenda" zu setzen. "Viel zu lange hat die Politik untätig zugeschaut, wie immer weniger Kinder-und Jugendärzte immer mehr Kinder und Jugendliche versorgen", sagte er in Berlin.

Für die akute Versorgungsmisere seien vor insbesondere drei Gründe verantwortlich:

  1. Der Geburtenanstieg: 2016 sind 777.000 Kinder geboren worden, 19 Prozent mehr als noch fünf Jahre zuvor. Und der Trend hält an, insbesondere in den Städten steigt die Geburtenrate weiter überproportional an.
  2. Die Überalterung der Fachgruppe: In den nächsten fünf Jahren werden ein Viertel aller Kinder- und Jugendärzte in Rente gehen. Die Nachfolger bleiben vielerorts aus. In den Praxen, in denen Nachfolger zur Verfügung stehen, sind diese nicht mehr bereit, 60 Wochenstunden oder mehr zu arbeiten.
  3. Gestiegene Anforderungen: Kinder, die früher noch in Kliniken behandelt werden mussten, werden heute zunehmend ambulant betreut. Doch die Versorgung chronisch kranker Kinder und junger Menschen mit psychosozial bedingten Entwicklungsstörungen erfordert Zeit, die nicht zur Verfügung steht.

Fischbachs Forderungen: zusätzliche Kassensitze in unterversorgten Gebieten und bessere Möglichkeiten, Ärzte in Praxen anzustellen. Das Fach müsse zudem, genau wie die Allgemeinmedizin, vertiefend im Masterplan Medizinstudium 2020 verankert werden. Auch müsse die Weiterbildung finanziell besser gefördert werden. (ras)

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