Kommentar zur Gebührenordnung
Klare Absage an Einheitsbrei
Einig in der Sache, doch die dicken Bretter müssen noch gebohrt werden. Dann, wenn BÄK und PKV über eine neue GOÄ verhandeln.
Veröffentlicht:Die Tage sind gezählt, bis die von Gesundheitsminister Jens Spahn eingesetzte Kommission ihre Vorschläge zur Vergütung ambulanter ärztlicher Leistungen bekannt gibt.
Als Souffleure betäten sich derweil Bundesärztekammer, die Private Krankenversicherung und die Privatärztlichen Verrechnungsstellen und erinnern an den Unionsslogan aus den Endfünfzigern: „Keine Experimente!“
Übersetzt bedeutet das eine klare Absage an eine Einheits-Gebührenordnung. Im Gegenteil: Alle drei fordern Reformen für GOÄ und EBM.
Wobei die Arbeiten an der GOÄ von ärztlicher Seite zum Abschluss gebracht worden sind. Man sei bereit, mit der PKV konkret über Preise zu reden, sagte BÄK-Präsident und GOÄ-Verhandlungsführer Dr. Klaus Reinhardt kürzlich im Interview mit der „Ärzte Zeitung“.
Aber noch eine Angst geht um: die vor dem Abrücken vom Koalitionsvertrag, über zwei Gebührenordnungsbaustellen zu reden. Zu frisch ist die Erinnerung an die Grundrente und das Entgegenkommen der Union in Richtung SPD.
Mal sehen, ob die fleißigen GOÄ-Schaffer die Früchte ihrer Arbeit noch in dieser Legislatur ernten können.
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