Thüringen
Kliniken wollen 140 Millionen Euro vom Land
ERFURT. Die Thüringer Krankenhäuser haben erneut eine massive Aufstockung der Landesmittel für Klinikinvestitionen gefordert. Unter einer neuen Landesregierung müssten diese von bislang 50 Millionen auf 140 Millionen Euro jährlich steigen, verlangte die Landeskrankenhausgesellschaft am Dienstag in Erfurt.
Die Vorsitzende Gundula Werner verwies auf den Koalitionsvertrag von Linken, SPD und Grünen, in dem sich die potenziellen Regierungspartner zum Erhalt der Thüringer Krankenhäuser und zu deren auskömmlicher Finanzierung bekannt haben. Am 5. Dezember soll der Linken-Politiker Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten gewählt werden.
In Thüringen gibt es rund 45 Klinikstandorte mit mehr als 16.000 Betten. Seit 1994 sind über ein von Bund, Land und gesetzlichen Krankenkassen finanziertes Investitionsprogramm rund 3,5 Milliarden Euro in die Modernisierung der Häuser geflossen. Dennoch sieht die Krankenhausgesellschaft weiteren Finanzbedarf.
"Wenn der Freistaat es jetzt versäumt, hier für die notwendigen Mittel für Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen zu sorgen, werden die Krankenhäuser dem Verschleiß preisgegeben", sagte Werner. Daten verweisen allerdings auf Überkapazitäten. Dem Statistischen Landesamt zufolge stand im Jahr 2013 trotz gestiegener Patientenzahlen jedes vierte Krankenhausbett leer. (zei)