Umfrage

5900 Beschäftigte mehr in den Gesundheitsämtern

Zusätzliche Mitarbeiter aus anderen Bereichen der Verwaltung unterstützen die Gesundheitsämter vor allem bei der Kontaktnachverfolgung.

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SARS-CoV-2-Test: Knapp 6000 zusätzliche Beschäftigte hat der ÖGD in den vergangenen Monaten der Corona-Krise bekommen.

SARS-CoV-2-Test: Knapp 6000 zusätzliche Beschäftigte hat der ÖGD in den vergangenen Monaten der Corona-Krise bekommen.

© Sven Braun / dpa

Passau/Berlin. Die Gesundheitsämter haben ihr Personal in der Corona-Krise deutlich verstärkt. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Städtetags und des Deutschen Landkreistags hervor, die der „Passauer Neue Presse“ vorliegt.

Demnach haben die Behörden, die auch für die Verfolgung von Infektionsketten zuständig sind, im Zuge der Pandemie bisher 5900 zusätzliche Beschäftigte eingesetzt, größtenteils aus anderen Teilen der Verwaltung.

Warnung vor Personalknappheit

356 Gesundheitsämter in den Flächenländern hätten derzeit rund 13.900 Stellen mit Ärzten sowie nichtärztlichem Personal besetzt, heißt es in dem Bericht. Die 5900 Beschäftigten, die in den vergangenen Monaten dazu kamen, seien vor allem für die Kontaktnachverfolgung, Corona-Tests und die Kontrolle von Quarantäne zuständig. Amtsärzte hatten zuletzt gewarnt, die Gesundheitsämter in Deutschland seien wegen Personalknappheit nicht für eine zweite Corona-Welle gerüstet.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Städtetags, Helmut Dedy, sieht Handlungsbedarf. „Die Ämter sind deutlich besser ausgestattet, als in der öffentlichen Debatte zum Teil angenommen wird“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Sie seien derzeit stark gefordert, aber nicht überfordert.

Das Personal sei kurzfristig durch zusätzliche Kräfte aus anderen Bereichen der Verwaltung ausgeweitet worden. „Aber wir brauchen jetzt für die gesamte Dauer der Pandemie mehr Beschäftigte, um Corona so wirksam wie möglich zu bekämpfen“, betonte Dedy. Die finanziellen Zusagen des Bundes seien ein gutes Signal.

Spitzengespräch am 8. September

Der Bund hat bereits Unterstützung angekündigt. Unter anderem sollen die Gesundheitsämter insgesamt 50 Millionen Euro vor allem für eine bessere digitale Ausstattung bekommen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zudem ein Spitzengespräch zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes angekündigt, an dem unter anderem Landräte und Oberbürgermeister teilnehmen sollen.

Nach Informationen des Redaktionswerks Deutschland (RND) soll dieses Gespräch am 8. September stattfinden. Ursprünglich war ein Termin im August angepeilt worden. Träger der Gesundheitsämter sind die Landkreise und die kreisfreien Städte.

Deby verlangte, man müsse auch für mehr Ärzte auf dem Arbeitsmarkt sorgen. Dazu müssten die Länder rasch mehr Kapazitäten für die Medizinerausbildung schaffen. Bei der Ausbildung gelte es, stärker die Besonderheiten des öffentlichen Gesundheitsdienstes zu berücksichtigen. (dpa)

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