Kommentar
Kompetenz zahlt sich aus
Es klingt paradox: Obwohl die Informationsvielfalt über das Thema Gesundheit stetig zunimmt, korreliert das nicht mit einem Zuwachs an Kompetenz.
Nach einer repräsentativen Umfrage verfügt über die Hälfte der Bevölkerung über eine mangelnde Gesundheitskompetenz. Konkret bedeutet das, dass Menschen nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, im Alltag angemessene Entscheidungen zu ihrer Gesundheit zu treffen – nicht nur im Krankheitsfall, sondern auch bei der Vermeidung von Krankheiten.
Dabei stellt bereits die gezielte Suche nach Informationen und deren konkrete Anwendung ein Problem dar. Über 60 Prozent tun sich schwer mit Hinweisen zur Gesundheitsförderung.
Unterm Strich kann das teuer zu stehen kommen, etwa dann, wenn aufgrund fehlender Kenntnisse zum Beispiel die Notfallversorgung häufiger als nötig in Anspruch genommen wird, wie dies US-Wissenschaftler in Studien belegt haben.
Der aktuell vorgestellte Nationale Aktionsplan kommt spät, aber nicht zu spät. Vorausgesetzt, die in den letzten Jahren entwickelten Einzel-Initiativen, wie die Allianz für Gesundheitskompetenz werden in den Aktionsplan integriert. Daran hätte man auch schon beim Präventionsgesetz (2015) denken können.
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