DEGAM

Kongress als Werbung für den Nachwuchs

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HAMBURG. Dem Ärztenachwuchs Lust auf Allgemeinmedizin machen, ist eines der Anliegen des 48. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Auf dem am Donnerstag gestarteten Kongress wollen die mehr als 700 Teilnehmer bis Samstag jungen Medizinern zeigen, was die Allgemeinmedizin zu einem spannenden Fach macht.

So betrachte der Allgemeinarzt nicht primär einzelne Methoden oder Organe, sondern gehe vom "konkreten Menschen und seiner Erkrankung" aus, sagte Kongresspräsident Professor Martin Scherer bei der Eröffnungspressekonferenz.

Das unterscheide ihn vom Facharzt und befähige ihn dazu, zwischen verschiedenen Professionen zu koordinieren und den Patienten vor "zu viel und falscher Medizin" zu schützen.

Deshalb sei der Allgemeinarzt Generalist und Spezialist zugleich, der angesichts von immer mehr Patienten mit Mehrfacherkrankungen künftig öfter gebraucht werde. Auch immer mehr Studenten fänden die Allgemeinmedizin interessant, sagte DEGAM-Präsident Professor Ferdinand Gerlach.

"Zehnkämpfer in der Medizin"

Grundsätzlich steige die Wertschätzung für den Generalisten, da er als "Zehnkämpfer in der Medizin" ausgesprochen vielseitig ist und rund drei Viertel aller Patientenprobleme allein lösen könne.

Professorin Antje Bergmann, Leiterin der DEGAM Nachwuchsakademie, stellt daher hohe Anforderungen an den hausärztlichen Nachwuchs: "Gerade für unser Fach braucht es die Besten, die Flexibelsten, die ganzheitlich denkenden Studierenden."

Dabei beschränke sich die Arbeit eines Allgemeinarztes nicht nur auf Rezepte, Verordnungen und die regelmäßige Kontrolle oder lediglich auf die Behandlung von Husten, Schnupfen oder Fußpilz, stellte Professor Wilhelm Niebling, Beisitzer im DEGAM-Präsidium, klar.

Noch bedeutender sei seine Lotsenfunktion, um unnötige Einweisungen in Krankenhäuser, Überweisungen zu Notdiensten oder zu Fachärzten zu verhindern, sagte Niebling der "Ärzte Zeitung". Dies sei eine Pionierleistung, die den Kollaps des Gesundheitssystems bisher entscheidend verhindert habe. (ras)

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