Exit aus Corona-Lockdown
Kontaktsperre bis 3. Mai – mit Ausnahmen?
Der Bund plant nach Medienberichten, die Kontaktsperre bis 3. Mai aufrecht zu erhalten. Am Mittwochnachmittag wollen Bund und Länder Nägel mit Köpfen machen.
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Das soziale Distanzieren hat die Virusausbreitung verlangsamt. Können nun Lockerungen kommen?
© Sebastian Gollnow/dpa
Berlin. Der Bund will den Ländern vorschlagen, die bestehenden Kontaktbeschränkungen für die Bürger noch mindestens bis zum 3. Mai aufrecht zu erhalten. Das meldeten Agenturen am Mittwochvormittag nach einer Schaltkonferenz zwischen Vertretern des Kanzleramtes und den Staatskanzleien der Länder. Am Nachmittag werden sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Regierungschefs der Länder dazu beraten. Dabei wurde aus Bundessicht betont, bei möglichen schrittweisen Öffnungen im Schulbereich sei ein abgestimmtes Vorgehen wichtig.
Kriterium Reproduktionsrate
Die Lockerungen sollen zudem an Maßzahlen geknüpft werden. So sollte die Reproduktionsrate langfristig unter 1,0 liegen. Die Zahl zeigt, wie viele Personen ein infizierter Mensch durchschnittlich ansteckt. Derzeit gibt das Robert-Koch-Institut diesen Wert mit 1,2 an.
Aus Länderkreisen hieß es, es seien bei der Schalte der Staatskanzleichefs mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) dem Grunde nach Wege aufgezeigt worden, wie man stufenweise Lockerungen herbeiführen könne. Bis auf Weiteres solle es aber grundsätzlich bei harten Beschränkungen bleiben, so wie in den meisten Nachbarländern um Deutschland herum. Alles andere sei ein Risiko.
Neustart für Friseure im Mai
Ausnahmen könnte es möglicherweise für kleinere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von höchstens 400 Quadratmetern geben, die nach den Osterferien am 20. April wieder öffnen können sollen. Sie sollen jedoch die Zahl der Personen begrenzen, die sich gleichzeitig in den Verkaufsräumen aufhalten. Ab dem 4. Mai könnten dann Geschäfte mit bis zu 2500 Quadratmetern folgen. Auch für Friseure könnte den Nachrichten zufolge die Zwangsschließung am 4. Mai enden.Im Gespräch sei am Vormittag auch ein Arbeitsauftrag an die Kultusministerkonferenz gewesen, einen Rahmen für die schrittweise Öffnung von Schulen und Hochschulen zu entwickeln. Hier solle der Sicherheitsgedanke im Vordergrund stehen. (dpa/af)