Abrechnungsbetrug

Krankenkassen: „Organisierter Betrug“ in der Pflege während der Pandemie

Die meisten Verdachtsmeldungen wegen Abrechnungsbetrugs betreffen mittlerweile die Pflege. Die Kassen vermuten ein organisiertes Vorgehen.

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100-Euro-Banknoten

Mit Pflege lässt sich Geld verdienen, das verführt hie und da offenbar auch zu kriminellen Machenschaften.

© picture alliance / Matthias Balk

Berlin. Die Zahl der Fälle von Abrechnungsbetrug durch Pflegedienste hat während der Corona-Pandemie offenbar zugenommen. Darauf deuten Aussagen von Vertretern mehrerer Krankenkassen gegenüber der „Welt am Sonntag“ (WamS).

So teilte die Techniker Krankenkasse (TK) der WamS mit, dass bei den derzeitigen Nachprüfungsverfahren „vermehrt Falschabrechnungen im Zusammenhang mit dem Pflege-Rettungsschirm auftreten würden“. 60 Prozent der Fälle von Abrechnungsbetrug bei der TK würden aus dem Pflegebereich stammen.

„Generell fällt auf, dass die Fälle ein größeres Ausmaß nehmen: Es handelt sich immer häufiger nicht um Einzelfälle, sondern um organisierten Betrug“, vermutet die TK.

Auch DAK spricht von „Betrugsmuster“

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Krankenkasse DAK. Neben bekannten Mustern des Abrechnungsbetrugs im Gesundheitsbereich hätten sich „während der Corona-Pandemie auch neue Aktivitäten gezeigt“. Ein Beispiel dafür seien Betrugsmuster im Zusammenhang mit Corona-Hilfen, bei denen etwa Pflegedienste versuchten, sich die staatlichen Hilfen parallel von verschiedenen Pflegekassen auszahlen zu lassen, teilte die DAK mit.

Auch andere Krankenkassen hatten in den vergangenen Monaten von steigenden Fallzahlen berichtet. So waren Pflegedienste in den Jahren 2020 und 2021 bei der AOK Rheinland/Hamburg Schwerpunkt bei den Verdachtsfällen auf Korruption, Abrechnungsbetrug und anderes Fehlverhalten im Gesundheitswesen. Verdachtsfälle im ambulanten ärztlichen Bereich spielten dagegen eine untergeordnete Rolle. (KNA/eb)

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