Pflegegesetz in Kraft getreten

Krankenkassen üben harsche Kritik an Lauterbachs Pflegereform

Zusätzliche Belastung statt Entlastung, so lautet das Fazit der Krankenkassen zum Inkrafttreten der Pflegereform. Die Lasten würden allein bei den Versicherten abgeladen.

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Physiotherapeutin mit einer Bewohnerin in einem Pflegeheim: Die hohen Eigenanteile in der Heimpflege belasten seit Jahren Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Die Pflegereform bringt nicht die erhoffte Entlastung, so die Kritik.

Physiotherapeutin mit einer Bewohnerin in einem Pflegeheim: Die hohen Eigenanteile in der Heimpflege belasten seit Jahren Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. Die Pflegereform bringt nicht die erhoffte Entlastung, so die Kritik.

© Werner Krueper / epd-bild / picture alliance

Berlin. Zum Inkrafttreten der Pflegereform am 1. Juli haben die Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) Bund und Länder kritisiert. Die Lasten würden allein bei den Beitragszahlenden abgeladen, „weil Bund und Länder ihrer Finanzierungsverantwortung nicht nachkommen“, heißt es in einem noch unveröffentlichten Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes, über das die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) berichtet.

Die Bundesregierung habe „lediglich das notwendige Mehr an Aufwendungen finanzieller Art auf die Versicherten abgewälzt“, kritisierte auch Uwe Klemens, Verwaltungsratsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes am Samstag in einem via Twitter verbreiteten Kurzvideo.

Pro Jahr 6,6 Milliarden Euro mehr für Pflege

Für eine nachhaltige und tragfähige pflegerische Versorgung und deren Finanzierung sei mit der Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) „nach wie vor keine Lösung gefunden“, heißt es weiter im Bericht der NOZ. Das Gesetz zur Unterstützung und Entlastung in der Pflege (PUEG) erfülle zudem die selbst gesteckten Ziele der Regierung „bei Weitem nicht“.

Die Pflegereform soll pro Jahr 6,6 Milliarden Euro mehr für die Pflege mobilisieren. Dazu wird der Pflegebeitrag um 0,35 Prozentpunkte erhöht, für Menschen ohne Kinder noch etwas mehr. Dies soll die Pflege-Finanzen vorerst bis 2025 absichern. Familien mit mehreren jüngeren Kindern werden entlastet. Die Reform von Lauterbach bringt Anfang 2024 dann auch Verbesserungen für Pflegebedürftige im Heim und zu Hause. (dpa/eb)

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Kommentare
Hans Christoph 03.07.202315:21 Uhr

Krankenkassen üben harsche Kritik an Lauterbachs Pflegereform ....
soweit der Begriff " Reform" überhaupt angemessen ist, für Flickwerk, ala Prof.Dr.med.Karl Lauterbach.... Kleinlaut hat
Prof.Lauterbach immer wieder bei Diskussionen betont....eigentlich sei er ja für eine solidarische Bürgerversicherung für ALLE Erwerbstätigen.. und was ist daraus geworden ??? still ruht der Professor....und warum? eben wegen der FDP Klientel... die mag keine solidarische, für ALLE Erwerbstätigen, verpflichtende BÜRGERVERSICHERUNG.
Es ist doch all` zu bequem, und dies seit vielen Jahrzehnten, die GKV, geflutet durch Zwangsbeiträge der Millionen von Zwangsversicherten, als sichere Einnahmequelle für sogenannte FREIBERUFLER / innen anzuzapfen, ungehemmt...
Ach ja die fast 100 Krankenkassenvorstände plus fast 100 Stellvertreter/innen partipizieren ja auch noch... nach dem Motto... an der Quelle sitzen die Vorstände aha... TK Vorsitzender über 377 000 EURO Jahresgehalt, AOK Vorstände
sind etwas bescheidener.. Was sagt uns NORMALOS dies... Wir drücken zwanghaft Milliarden EUROS an GKV ab, und haben nahezu KEINERLEI Mitwirkungsrechte.... Das in sich geschlossene System kontrolliert sich selbst, und verfügt über die von uns zwangsweise erhobenen vielen Milliarden EURO Zwangsbeiträge nach Gutsherrenart...
Wann gehen die vielen Millionen Zwangsbeitragszahler / innen endlich massenweise auf die Barrikaden ? wann ??

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