Krankheiten kosten 236 Milliarden Euro

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2006 wurde für Krankheitskosten soviel Geld ausgegeben wie für den gesamten Bundeshaushalt.

2006 wurde für Krankheitskosten soviel Geld ausgegeben wie für den gesamten Bundeshaushalt.

© Foto: Reinhold Föger / fotolia.com

BERLIN (fst). Die durch Krankheiten verursachten Kosten betrugen im Jahr 2006 etwa 236 Milliarden Euro - das entspricht fast der Höhe des Bundeshaushalts im gleichen Jahr (261,6 Milliarden Euro). Nach neuen Daten der Gesundheitsberichterstattung des Bundes entfielen mit etwa 130 Milliarden deutlich höhere Krankheitskosten auf Frauen als auf Männer (100 Milliarden Euro). 

Maßgeblicher Grund: Von den im Jahr 2006 etwa 16,1 Millionen Menschen über 64 Jahre waren 9,4 Millionen Frauen, 6,7 Millionen Männer. Im Schnitt entfielen auf jeden Einwohner 2870 Euro Krankheitskosten - 220 mehr als im Jahr 2002. Die Pro-Kopf-Kosten betrugen im Schnitt 3230 Euro, für Männer 2480 Euro.

Im Jahr 2006 entfielen mehr als die Hälfte (51,3 Prozent) der gesamten Krankheitskosten auf nur vier Krankheitsklassen: Erkrankungen des Kreislaufsystems, des Verdauungssystems, psychische und Verhaltensstörungen sowie Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems.

Wie zu erwarten verteilen sich die Krankheitskosten sehr unterschiedlich auf die einzelnen Altersgruppen. So verursachten etwa die unter 15-Jährigen nur 6,1 Prozent der Krankheitskosten, repräsentieren aber 14 Prozent der Gesamtbevölkerung. Umgekehrt gehen bei den über 64-Jährigen 47,1 Prozent der Krankheitskosten auf diese Gruppe zurück, obwohl sie nur 19,5 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. 

Das spiegelt sich auch in den Pro-Kopf-Kosten: Diese betragen bei den unter 15-Jährigen im Schnitt 1260 Euro, bei den über 85-Jährigen 14370 Euro pro Kopf.

Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 48: Krankheitskosten. Robert Koch-Institut 2009. Abrufbar unter: www.rki.de/cln_160/nn_204544/DE/Content/GBE/Gesundheitsberichterstattung/Themenhefte/Krankheitskosten__inhalt.html

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Kommentare
Mortimer Graf zu Eulenburg 11.01.201008:27 Uhr

@ Redaktion: Geht doch

Na also, endlich mal ein Artikel mit dem direkten Link zur Quelle. Könnte ruhig etwas öfter so sein in der ÄZ. Lob und Anerkennung, allons

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