Pflege-Umfrage

Kritik an "Teamarbeit" mit Ärzten

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Wenn es um die Zukunft geht, glauben Pfleger nicht an die Lösungskompetenz des Klinikmanagements.

HAMBURG. Die Situation der Pflege in deutschen Krankenhäusern hat sich nach Einschätzung vieler Pflegender nicht verbessert. Dass dies nicht nur eine subjektive Wahrnehmung ist, unterstrich beim Gesundheitspflegekongress Ludger Risse aus dem Vorstand des Bundesverbandes Pflegemanagement.

Risse präsentierte eine Reihe von Kennziffern, die einen Vergleich mit der Pflege in anderen europäischen Ländern erlauben. So schneidet Deutschland etwa im Vergleich der Relation Patienten-Pflegefachkraft (9,9) schlecht ab.

Nur in Spanien ist diese Relation noch schlechter, in den Niederlanden müssen Pflegende dagegen nur halb so viele Patienten betreuen. Auch die Angaben aus Umfragen, die Risse präsentierte, lassen aufhorchen.

In Deutschland sind 37 Prozent der Pflegenden mit ihrer Arbeit unzufrieden, im europäischen Durchschnitt 25 Prozent. 37 Prozent der Pflegenden in Deutschland halten die Zusammenarbeit mit Ärzten für schlecht - einer der schlechtesten Werte in Europa.

Bedenklich ist auch, dass 58 Prozent der Pflegenden nicht glauben, dass ihr Klinikmanagement die Probleme lösen wird und nicht das Gefühl haben, dass die eigene Pflegeleitung ihnen den Rücken stärkt. 36 Prozent der Pflegenden beabsichtigen, ihre Stelle im kommenden Jahr zu verlassen.

Um auf die Situation zu reagieren, sind nach Ansicht Risses die Einrichtungen, die Politik und die Pflegeberufe selbst gefordert. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen verbessern, die Einrichtungen die Arbeitsbedingungen und die Pflegeberufe vor allem an der Wertschätzung arbeiten, um mehr junge Menschen zu einem Berufseinstieg zu bewegen.

Mit Einzelmaßnahmen ist dies nach seiner Ansicht nicht zu schaffen. Risse forderte: "Wir brauchen einen Masterplan Pflege." Von den Kliniken erwartet Risse aber Sofortmaßnahmen: "Einrichtungen, die sich zu spät auf den Weg machen, werden die Verlierer sein." (di)

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