Krombholz: Viele Bereitschaftspraxen vor dem Aus

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (sto). Viele Bereitschaftspraxen in Bayern stehen nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung vor dem Aus.

Die ohnehin geringe Vergütung der Leistungen im ärztlichen Bereitschaftsdienst und der Wegfall der Förderung von Bereitschaftspraxen, die von den gesetzlichen Krankenkassen bis Ende 2011 gezahlt wurde, stelle viele bayerische Bereitschaftspraxen aktuell vor große wirtschaftliche Probleme, erklärte KVB-Vorsitzender Dr. Wolfgang Krombholz.

"Die Lage ist für viele dramatisch", sagte Krombholz nach einem Treffen des KVB-Vorstandes mit Vertretern von Bereitschaftspraxen aus ganz Bayern in München.

Bei dem Gespräch hätten etliche Vertreter konkret angekündigt, den Betrieb ihrer Bereitschaftspraxis ohne finanzielle Förderung wie bisher nicht mehr länger fortsetzen zu können, teilte Krombholz mit.

Diese Entwicklung sei besonders gefährlich, da der Bereitschaftsdienst der Kollegen außerhalb üblicher Sprechstundenzeiten ohnehin nur noch mit großem Aufwand flächendeckend aufrechterhalten werde.

Sparen an der falschen Stelle

Dass die Krankenkassen die bisherige finanzielle Förderung der Bereitschaftspraxen nicht fortsetzen, sei ein fatales Signal, erklärte der KVB-Vorstand.

Dadurch würde sich die ambulante Versorgung außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten verschlechtern. "Hier wird definitiv an der falschen Stelle gespart", hieß es.

Derzeit arbeite die KVB mit Hochdruck an einer Reform des Bereitschaftsdienstes. Angesichts der wirtschaftlichen Bedingungen sei niemand mehr bereit eine Bereitschaftspraxis neu zu eröffnen.

"Werden tatsächlich Bereitschaftspraxen geschlossen, werden die Patienten außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten vermehrt die Notfallambulanzen der Krankenhäuser aufsuchen", erklärte der stellvertretende KVB-Vorsitzende Dr. Pedro Schmelz.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Sie fragen – Experten antworten

Herpes Zoster: Bei unbekanntem Immunstatus trotzdem impfen?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Husten und symbolische Amplitude, die die Lautstärke darstellt.

© Michaela Illian

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?