Nationaler Diabetesplan

Länder machen Druck

Fünf Bundesländer verlangen von der Bundesregierung, zügig einen Nationalen Diabetesplan vorzulegen. Prävention müsse dabei im Fokus stehen.

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KIEL/STUTTGART. Fünf Bundesländer drängen die Bundesregierung, einen Nationalen Diabetesplan vorzulegen. Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen wollen voraussichtlich am 13. Juni ihren Antrag in die Länderkammer einbringen.

Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, noch in diesem Jahr den Entwurf für ein Präventionsgesetz vorzulegen. Zudem mahnen die Länder einen Nationalen Diabetesplan mit diesen Komponenten an: Präventionsstrategien, Früherkennungsmaßnahmen, Vorschläge für neue Versorgungsmodelle und für die Stärkung der Selbsthilfe. Zugleich bitten die Länder darum, "weitreichend" in die Planungen einbezogen zu werden.

Zeitgleich haben am Dienstag die Landeskabinette in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein das Vorhaben beschlossen. "Der Entwicklung mit immer mehr Erkrankten müssen wir eine gemeinsame und starke Strategie entgegensetzen", sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD).

Dabei sollte ein solcher Ansatz vor allem Gesundheitsförderung und Prävention im Fokus haben, sagte Katrin Altpeter (SPD), Landesgesundheitsministerin in Baden-Württemberg.

Rund acht Millionen Diabetiker in Deutschland

Beide Ministerinnen verwiesen auf Forderungen von WHO, EU und UN nach einem Diabetesplan, der insbesondere Präventionsmaßnahmen sowie die Stärkung der Selbsthilfe umfasen solle. 17 EU-Länder haben diesen Plan bereits umgesetzt, in Deutschland steht dies noch aus, hieß es.

Altpeter hält Kommunale Gesundheitskonferenzen für geeignete Ankerpunkte: Im Südwesten seien den Land- und Stadtkreisen Handlungsempfehlungen an die Hand gegeben worden, wie das Risiko, an Diabetes zu erkranken, gesenkt werden kann. In Deutschland gibt es rund acht Millionen Betroffene. Jeden Tag erkrankten bundesweit mehr als rund 700 Personen neu an Typ 2-Diabetes.

Als erstes Land hatte Schleswig-Holstein jüngst einen Landesdiabetesbericht vorgelegt. Als Konsequenz daraus fordert Alheit sektorenübergreifende Versorgungsmodelle zwischen ambulanten und stationären Leistungsanbietern zu etablieren sowie die Stärkung der Kompetenz von Patienten. (di/fst)

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