Leitartikel zum Arztimage
Lob und Schmähung
Warum ist die Diskrepanz zwischen dem Ansehen von Ärzten bei ihren Patienten und dem Image der Ärzte in der Gesellschaft, bei Politik und Medien so groß? Wird so generelles Misstrauen kultiviert?
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Wie kommt der Doktor an?
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Es gibt Realitäten, die Ärzte als unfair empfinden. Dazu gehört die enorme Diskrepanz zwischen der Beurteilung von Ärzten durch ihre eigenen Patienten und dem generellen Image in der Gesamtbevölkerung.
Zwei Drittel bis drei Viertel erleben ihren persönlichen Hausarzt als freundlich, menschlich, empathisch und vertrauenerweckend. Er ist schnell erreichbar, eine Diskriminierung zwischen Privat- und Kassenpatienten ist kaum spürbar.
Nur selten bietet er Leistungen an, die nicht unbedingt notwendig sind - und ans Geld denkt er durchweg zuletzt.
Dieses Bild vom Arzt ist hoch authentisch, weil es auf der unmittelbaren Erfahrung von Patienten mit ihrem Arzt beruht.
Die persönliche Anerkennung und Wertschätzung von Ärzten durch ihre Patienten bestimmt maßgeblich das Selbstbild der Berufsgruppe - und das wiederum weist dann die oben bezeichnete Diskrepanz zum gesellschaftlichen Image auf.
Dass Ärzte dies subjektiv als unfair empfinden, ist verständlich - hilft aber nicht weiter, wenn man diese Diskrepanz verstehen will. Sie ist freilich erklärlich ...